Denn Tiere sind keine Maschinen

200.000 männliche Kälber werden jährlich illegal getötet

von Admin, am 25.11.2019.

Nach Recherchen der WELT AM SONNTAG werden jährlich bis zu 200.000 Kälber illegal getötet, weil die Bauern keine vernünftige Kopfprämie für sie erwarten können. Die einzige Antwort aus der Politik besteht darin, die niedrigen Preise zu kritisieren, die aktuell auf dem Sklavenmarkt herrschen.

Man stelle sich kurz vor, was es für einen Aufschrei gäbe, wenn wir hier über Welpen reden würden. Unrealistisch ist das Szenario nicht, denn auch weibliche Hunde kann man künstlich mit dem Sperma eines Zuchtrüden schwängern, ihnen die Welpen wegnehmen und ihnen dann ein gutes Jahr lang Muttermilch abpumpen, um sie nach einer kurzen Trockenstehphase wieder zu schwängern. Auch da könnte man Turbohündinnen züchten, deren Milch“leistung“ verzehnfacht wurde, diese Tiere wären ebenfalls nach durchschnittlich 5 Jahren verbraucht und könnten dann zum Schlachter gehen. Und selbstverständlich wäre es kein Problem, die Welpen zu mästen und sie möglichst jung zu töten, weil dann ihr Fleisch besonders zart ist.

Allein dieser Gedanke ist für viele Fleisch- und Milchkonsumenten unerträglich. Wie heftig würden sie also reagieren, wenn so etwas gesellschaftlich etabliert wäre? Aber die Produzenten gleichzeitig mit ihrer sinnlosen Massenproduktion so sehr den Markt gekillt hätten, dass Welpen direkt nach der Geburt mit einem Hammer einfach so der Schädel eingeschlagen oder ihnen eine Plastiktüte nach dem ersten Wuff über den Kopf gezogen wird, weil ihre lebenslange Versklavung oder ihre industrielle Hinrichtung nicht mehr die Aufzuchtkosten deckt? Wie würde es dann ankommen, wenn eine Politik von braun über rot bis sogar zu grün sich nicht etwa für die Opfer stark macht, sondern ausschließlich bessere Preise für ihre Körper fordert, damit sich Skaverei und Mord endlich wieder lohnen?

Was hat die Menschheit für ein Glück, dass dieser widerliche Spuk „nur“ an Kälbern und nicht an Welpen durchgezogen wird. In dem Fall tut es allen Konsumenten zwar schrecklich leid, aber gleichzeitig drückt jeder die Daumen, dass die Täter demnächst endlich wieder bessere Preise für die Ausbeutung und die Hinrichtung bekommen. Und sobald das dann der Fall ist, dürfte das Thema vom Tisch sein und alle schlemmen selig weiter. Es sind schließlich nur Tiere. Und nicht mal die zufällig als schützenswert etablierte Version, bei der es für jeden Menschen gesellschaftlich verankert wurde, Mitgefühl und Verbundenheit zu heucheln …

https://www.welt.de/wirtschaft/article203765326/200-000-maennliche-Kaelber-werden-jaehrlich-illegal-getoetet.html?fbclid=


Kategorie: Allgemein

7 Antworten zu “200.000 männliche Kälber werden jährlich illegal getötet”

  1. ellen sagt:

    Es ist eine Absurdität, die mit nichts zu erklären ist. Wann kommt bei uns endlich der Sinneswandel, wann reagiert die Politik!!!!!!!!!!!!!!Einfach unfassbar.

  2. Maria sagt:

    Politik ist kalt-egoistisches Machtgetue, der Konsument macht sich mitschuldig und verkauft sein „Gewissen“ feige an der Supermarktkasse.
    Wie gut, dass es handelnde, vegan lebende Menschen gibt 🙂

  3. ines sagt:

    Du hast recht, Maria. Die Politik kann man vergessen. Leider erlebe ich täglich im Kollegenkreis, dass sich viele ihrer Rolle als Konsument nicht bewusst sind (nicht sein wollen?). – Wo man auch hinsieht – der Mensch ist ein Fehlversuch der Natur und der wird irgendwann korrigiert werden.

  4. Antonia sagt:

    Das ist traurig und zutiefst krank!

    Ein Hohn im Artikel ist z.B. die „Wertschöpfung der Milchkette“, – zwei Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen.

    Die Bauern als Opfer darzustellen, ist auch eher ein makaberer Witz. Die wahren Opfer werden nirgends als solche erwähnt. Wie verroht kann man sein!?!

    Ich verstehe nichts von Landwirtschaft, frage mich aber oft, ob es für Landwirte so schwierig ist, den Betrieb auf Lebensmittelanbau umzustellen. Die Artikel stellen es immer so dar, als gäbe es für sie keine Alternative zur Milch- und „Vieh“wirtschaft. Das will ich nicht so ganz glauben.

  5. Claudia sagt:

    Es ist einfach nur noch zum heulen. Dazu fällt mir nur noch das ein::
    „Die Größe einer Nation kann nach der Art und Weise beurteilt werden, wie seine Tiere behandelt werden.“
    Mahatma Gandhi

  6. Franz Bleeser sagt:

    Subventionen gehören fuer diese „Landwirte“ sofort ersatzlos gestrichen. Leider sind unsere Politiker auch auf diesem Gebiet Versager.

  7. pferd_katze sagt:

    Würde der Mensch kein Fleisch mehr essen, wäre das Thema längst vom Tisch.

    Nutztiere werden weiterhin ihr Leben geben, damit Mensch angeblich überleben kann.

    Die Milch ist nicht für Mensch, sondern für das Kalb. Muttermilch halt.

    Das sollte jeder sich mal vor Augen halten

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