Denn Tiere sind keine Maschinen

Die brennende Privatsache

von Admin, am 24.08.2019.
Die Menschheit hat nur noch ein winziges Zeitfenster, um die Klimakatastrophe inklusive fatalem Temperaturanstieg nicht unabwendbar zu machen, manche Medien sprechen da von 10 Jahren, die BBC geht fatalistisch von 18, mittlerweile 16 Monaten aus. Trotzdem reagiert niemand und es kommen nur gefühlt täglich neue Wirkungstreffer dazu. Zum Beispiel brennt im Moment der Regenwald in Brasilien, alleine in diesem Jahr wurden dort 73.000 Feuer registriert, über 80 % mehr als im Vorjahresvergleich.
 
Warum diese Lunge der Erde brennt, ist jedem Experten klar, hier geht es zu einem interessanten Interview zum Thema https://www.nwzonline.de/interview/wissenschaft-experte-sieht-fleischverzicht-als-wichtigen-beitrag_a_50,5,2174875466.html Und trotzdem meckern alle nur über den bösen brasilianischen Diktator und schieben sich dabei ihr drittes Grillwürstchen gen Reizmagen. In manchen Diskussionen kommt sogar der Unsinn aus der Steinzeit auf, dass im Regenwald Soja für die Veganer angebaut wird, obwohl es bei den Brandrodungen zu über 80 % um Anbauflächen für das Soja geht, welches in den Futtertrögen der Tierindustrie landet.
 
Da lästern die Leute lieber über den Segeltrip eines 16jährigen Mädchens und rechnen mit hanebüchenen Verrenkungen aus, wie umweltschädlich so etwas doch ist. Während sie selber auf Kreuzfahrt gehen, mit dem Flugzeug anreisen, jeden Tag auf ihr Fleisch bestehen und in ihrem Auto wohnen. Und weil selbst Greta Thunberg nicht 99 % klimafreundlich leben kann, verteidigen sie damit, dass sie thematisch bereits an der 20 %-Hürde scheitern, empören sich im gleichen Atemzug über brennende Regenwälder, auf deren Asche dann irgendwann das Futter für ihr persönliches Tieropfer des Tages wächst, und sind ansonsten eher desinteressiert, weil die Bundesliga bereits wieder angefangen hat.
 
Und erklären natürlich die systematische Zerstörung dieses Planeten zu ihrer Privatsache, in die sich doch bitte kein anderer Bewohner einmischen soll, egal wie gerne er hier theoretisch noch weiterleben würde. Wer hätte gedacht, dass der Schwanengesang der Menschheit so eine tiefenentspannte Ballade wird?
 

Kategorie: Allgemein

10 Antworten zu “Die brennende Privatsache”

  1. Petra Betzien sagt:

    Tatsächlich ist es mehr als albern, die Reise von Greta Thunberg klimarelevant zu kritisieren und diese Reise in Vergleich zu einer Flugreise zu setzen. Was geht in den Hirnen dieser Leute vor? Offengestanden finde ich die ganze Diskussion um die „klimaschädliche“ Reise lächerlich, ridiculous! Und wer weiter ohne Bedenken Fleisch isst, verstößt gegen ethische menschliche Grundsätze und den Umweltschutz. Das musste ich jetzt mal schreiben.

  2. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Tatsächlich weiß ich bei manchen Kommentaren zur klimaschädlichen Bilanz des Fleischessens nicht mehr, ob ich es „nur“ mit Provokanten oder aber mit hirnlosen Vollpfosten zu tun habe. Da wird eindringlich vor den Folgen einer einseitigen (fleischlosen) Ernährung gewarnt und vor den Emmissionen von landwirtschaftlichen Maschinen gewarnt, die beim Anbau pflanzlicher Nahrungsmittel notwendig sind (ganz im Gegensatz zur Tierhaltung). Mit solchen Ansichten soll es gelingen, den Klimawandel aufzuhalten oder wenigstens zu verlangsamen??? Da ist es doch wohl wahrscheinlicher, dass die Erde eine Scheibe und der Himmel grün ist…

  3. Ute sagt:

    Die Menschheit scheint einfach erpicht darauf zu sein, Massenselbstmord zu begehen. Und wir koennen dann nicht in unseren letzten Atemzuegen japsen, dass wir keine Ahnung gehabt haetten….

  4. Ute sagt:

    Nein, Anke – ich weiss das nicht! „Alle“ scheint eine sehr, sehr geringe Anzahl zu sein… 🙁

  5. Thekla sagt:

    Nein,ich gehöre auch nicht zu „ALLE“.
    Aber mir ging es genauso, dass ich dachte, es ist leicht von anderen zu fordern, aber selbst keine Änderungen vorzunehmen.
    Man kann sich doch leicht mit erhobenem Zeigefinger zu Wort melden, aber die eigene Landwirtschaft wird nicht überdacht.
    Ich bin doch sehr gespannt, ob ich (die ich ja schon ein wenig älter bin) ein Umdenken noch erleben werde.

  6. Irene sagt:

    Auf der Grillfeier, dem Oktoberfest, Fussballabend, der beliebten Weihnachtsfeier usw. fragt doch keiner mit was wurde das Tier gefüttert, von dem jetzt die Bratwurst usw. auf dem Teller liegt! Mittlerweile gibt es bei manchen Veranstaltungen wenigstens besseres vegetarisches Essen (früher z.B. Rühreier vegetarisch ohne Fleisch, Pilzrahmnudeln). Ich habe Bekannte bei denen ein Schichtsalat ohne Schinken und Mayonnaise unmöglich ist und in den Kartoffelsalat gehören Wiener, dementsprechend ist die ganze Familie überernährt. Ein anderer meinte „das wird immer schlimmer mit den Veganern/Vegetarieren, ich mag die nicht, essen meinem Essen das Futter weg“… Also Thekla, ich glaube die Änderung werden wir nicht mehr erleben. Ausserdem gibt es seit Jahren immer weniger Insekten (Falter, Heuschrecken, Käfer…), angeblich teils bis 70% weniger, Autoscheibenreiniger braucht man nicht mehr. Russland hat ein AKW-betriebenes Schiff getauft, USA will den Schutz für bedrohte Tierarten lockern, in Südamerika und Asien wird der Regenwald weiter zerstört für Soja, Palmöl. Letztendlich wird die vom Menschen ausgenutzte und verseuchte Natur gewinnen.

  7. Simone sagt:

    Viele Dank für den tagebucheintrag. Er spricht mir aus der Seele.
    Wir werden sehen wie lange die Menschheit noch ein daseinsrecht auf der Erde hat.
    Ich bin froh dass es euch gibt.

  8. Maria sagt:

    Erst wenn der letzte Baum gerodet…
    Weissagung der Cree

  9. Gabriele sagt:

    Jeder von uns trägt seinen Teil zur Klimaerwärmung bei und nur wenige möchten auf ihren Luxus, z.B. ein Auto zu fahren, verzichten. Ich bin Realist und denke, dass das Uhrwerk läuft und kaum noch aufzuhalten ist. Vielleicht bereitet sich die Erde auch darauf vor, die Spezies Mensch zu eliminieren, da wir uns als zu destruktiv für dieses wundervolle Ökosystem herausgestellt haben.

  10. Irene sagt:

    Hallo Gabriele, bin auch Deiner Meinung, vor allem weil es auch immer mehr Menschen auf der Erde gibt. In der Tagesschauseite ist heute ein kurzer Bericht über die Ausbreitung der braunen Meeresalge, sie wird an die Karibikstrände in Mexiko gespült, verursacht wird das Wachstum vermutlich von Düngemitteln die im Amazonasgebiet eingesetzt werden. In der Karibik ist vielleicht in 5-10 Jahren das Meeresökosystem zerstört.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert