Denn Tiere sind keine Maschinen

Nachdenkliches aus dem Miniatur Wunderland

von Admin, am 01.07.2019.
Das Miniatur Wunderland, eine beliebte Touristenattraktion in Hamburg, steht gerade bei diversen Bauern und Bauernverbänden in der Kritik. Was ist passiert? Die Betreiber haben einfach Dinge, die in der Massentierhaltung üblich sind und dort minütlich passieren, auf Menschen übertragen und als Miniatur präsentiert. So wurden statt Küken menschliche Babys geschreddert, statt Kühen wurde menschlichen Frauen Milch abgepumpt, statt Tiere wurden Menschen in Transporter gestapelt und verschickt.
 
Es ist wirklich interessant, wie steil die Verantwortlichen auf so einen Vergleich reagieren. Sie werden nicht müde, allen zu erzählen, wie gut ihre Tiere behandelt werden, da es sich bei ihnen nunmal um schmerzempfindliche Wesen handelt. Überall hängen sie an die große Glocke, wie sehr sie auf Tierschutzstandards achten und wie fortschrittlich ihre Betriebe sich da verhalten. Natürlich wird auch überall hervorgekehrt, wie luxuriös die Tiere hausen und dass sie alles bekommen, was ihr Herz begehrt. Aber wehe, jemand setzt den Menschen an die Stelle von Nutztieren und zeigt entsprechende Vergleiche. Dann werden die gerade noch stolz ausgerufenen Villen zu puren Höllen, jeder ach so normale und gerade noch als himmlisch geoutete Vorgang in der Tierindustrie wird abstoßend bis pervers, und die Vorgänge, die sich sooo vorbildlich am extrem strengen Tierschutzgesetz orientieren, mutieren plötzlich zu Verbrechen.
 
Das ist wirklich an Heuchelei nicht zu überbieten. Aber gleichzeitig bietet es auch einen guten Massstab, mit dem man korrekt einordnen kann, ab wann man mit Tieren artgerecht umgeht. Das ist dann der Fall, wenn man jederzeit mit ihnen die Lebensumstände tauschen könnte und nur das Netflix-Abo vermissen würde. Sobald man diesen Tausch aber nicht vollziehen möchte, weil man selber nicht in Käfigen vor sich hinvegetieren, älter als ein Kind werden oder seine Muttermilch sowie den eigenen Nachwuchs behalten will, dann sollte man sich spätestens zu dem Zeitpunkt Gedanken machen, wie eine Haltungsform artgerecht sein soll, die bei einer anderen Opfergruppe als Kapitalverbrechen durchgehen würde.
 

Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Nachdenkliches aus dem Miniatur Wunderland”

  1. Nadine sagt:

    Eine super Aktion vom MiWuLa! Viele Menschen wollen das ja einfach nicht sehen. Dann müssen sie auch nicht über das Tierleid nachdenken. Ich war schon mehrfach im MiWuLa und freue mich jetzt doppelt auf den nächsten Besuch.

  2. Dagmar sagt:

    Mein Besuch in Hamburg und in diesem Museum ist schon Jahrzehnte her, aber würde ich nur 100km davon weg wohnen, ich währe täglich dort! Die Aktion finde ich Saustark! Nur das Vorhaben…blablabla „nicht die Bauern angreifen“…. würde ich weg lassen. Wie heißt es so schön (blöd), getroffene Hunde bellen…
    Es kann sich doch gerne jeder angegriffen fühlen, der sich da wieder erkennt.

  3. Simone sagt:

    Ganz tolle Aktion. Sollte sich Jeder darüber Gedanken machen.

  4. Claudia sagt:

    Super Aktion! Und es ist echt bemerkenswert, wie Bauern und Bauernverband reagieren, wenn ihnen der Spiegel vorgehalten wird.

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