Denn Tiere sind keine Maschinen

Die millionenfache Kükenvergasung bleibt erlaubt

von Admin, am 13.06.2019.
Das Bundesverwaltungsgericht hat aktuell entschieden, dass das massenhafte Töten von männlichen Küken weiterhin erlaubt bleibt. Allein in Deutschland werden jährlich 45 Millionen Personen direkt nach der Geburt umgebracht, nur weil sie das männliche Geschlecht besitzen. Obwohl das Gericht selber herausgestellt hat, dass die Wirtschaftlichkeit allein kein vernünftiger Grund ist, kann man angeblich den Betrieben nicht zumuten, ein jahrelang praktiziertes moralisches Verbrechen einfach so aufzugeben. Was übersetzt nichts anderes heisst, als dass diese Umsetzung wirtschaftlich nur schwer zu stemmen ist, und so die gerade noch ausgeschlossene Wirtschaftlichkeit doch der einzige und anscheinend dann auch „vernünftige“ Grund fürs Durchwinken eines jährlichen Massensterbens ist.
 
Aber natürlich nur so lange, bis schönere Alternativen da sind, man schon im Ei das Geschlecht erkennen kann, und deshalb das männliche Tier gar nicht ausgebrütet wird. An diesen Alternativen forschen Experten, die vom Ministerium von Frau Klöckner damit beauftragt wurden. Das bedeutet realistisch, dass niemand mit diesen Alternativen in diesem Jahrhundert rechnen sollte. Hier https://web.de/magazine/politik/zwischenbilanz-julia-kloeckner-experten-stellen-miserables-zeugnis-33783484 kann sich jeder mal eine Zusammenfassung der „Lobbyglucke von der Bauerntruppe“ durchlesen. Und die ist sogar unvollständig, erst im April wurde durchgewunken, dass Schweinezüchter unfassbare 15 Jahre lang Zeit haben, um die tierquälerischen Kastenstände abzuschaffen, Undercover-Aufnahmen von Tierrechtlern wurden von diesem Ministerium kriminalisiert, ohne auch nur etwas an den Kontrollintervallen bei Tierbetrieben zu ändern, die in manchen Bundesländern bei 50 Jahren liegen, und, und, und. Man sollte sich wohl besser darauf konzentrieren, dass Frau Klöckner noch nichts umgesetzt hat, was den Verbrauchern oder sogar den Tieren hilft. Das ist absolut korrekt dargestellt und kostet nicht so viel Recherchezeit.
 
Nicht vergessen sollte man, dass es in der richterlichen Entscheidung sowieso nur darum gegangen ist, ob männliche Küken sofort getötet werden, oder ob man sie großziehen muss, um sie dann zu vergasen. Ein Happy End war für diese Lebewesen also sowieso nie eingeplant, es ging nur um den Zeitpunkt ihrer Exekution. Als Mensch, der auch nur über einen Funken Empathie verfügt, pendelt man in diesen Zeiten wirklich nur noch zwischen Kotzattacke und Heulkrampf.
 

Kategorie: Allgemein

12 Antworten zu “Die millionenfache Kükenvergasung bleibt erlaubt”

  1. Claudia sagt:

    Zwischen Kotzattacke und Heulkrampf trifft es auf den Punkt! Ich war einfach nur fassungslos, als ich das Urteil gehört habe. Die Zwischenbilanz zur „Lobbypuppe“ ist auch einfach nur zum Kopfschütteln!
    @Admin:
    der Link zu web.de funktioniert nicht, hab selbst danach gesucht?

  2. m sagt:

    nicht nur die männlichen küken, auch eberferkel, bullenkälber und böckchen gehören zu den sogen. „wegwerftiere“, leider bezieht sich das nicht nur auf Tiere.In Indien und sonstwo werden auch ungeborene Kinder vernichtet.

  3. Gabriele sagt:

    Ich bin einfach nur geschockt und zweifel an der Menschheit.

  4. Christine sagt:

    Habs grad‘ im Radio gehört + mir ists schlecht geworden.
    Ändert sich denn bei uns nix – wenn so eine Nachricht durchgegeben wird, muss man doch was empfinden?!?! Im besten Fall Empathie + ein Nein, da mach‘ ich nicht mit.

  5. Maria sagt:

    Das kalte Grauen, für jede einzelne Tierseele.

  6. Wo aus Wu sagt:

    Den Interpretationsspielraum hätte man auch anders nutzen können. Wie heißt es so schön: „Vor Gericht und auf See … „

  7. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Wie Ihr schon sagt, die männlichen Küken großziehen, um sie dann ein paar Wochen später zu töten, ist auch keine Lösung! Der Konsum von Tierprodukten jedweder Art geht nicht ohne Tierleid! Da liegen die Schlussfolgerungen ja doch auf der Hand…

  8. Simone sagt:

    „Respektlosigkeit ist das größte Armutszeugnis des Menschen.“
    Nur so sind solche Urteile zu erklären.

    Es macht traurig und wütend.

  9. Admin sagt:

    Danke, hatte ich tatsächlich nicht markiert. 🙂

  10. Marita sagt:

    Mensch muss sich nur die Richterriege ansehen, die dieses Urteil verzapft haben. Jede Wette, dass unter denen kein Einziger Veganer ist. Und die „Dame“ vom Tierschutzbund stellt sich noch hin und sagt, dass sie mit dem Urteil zufrieden ist. Die sollte mensch genauso zum Teufel jagen, wie die Typen in der roten Robe.

  11. Antonia sagt:

    Das empfinde ich auch so, das Wechselbad zwischen Wut und Verzweiflung. Wirklich erschütternd, was mensch sich alles anmaßt zu entscheiden und durchzuführen. Und an der Durchführung sind alle Verbraucher beteiligt, was sie aber nicht wahrhaben wollen. Klar, warum auch; sie können ja schön abgeschirmt von allem Elend ganz gemütlich ihr Ei essen.

    Einfach widerlich!!

  12. ingeborch sagt:

    Hauptsache, die Kohle stimmt. Ich habe keine Worte für diese Grausamkeit. Ich wünsche mir, dass Frau Klöckner als Hähnchen wieder geboren wird. Und wieder. Und wieder. Und wieder. Und wenn – falls – sie es dann endlich kapiert hat, darf sie als Kälbchen anfangen. Aber nicht auf Hof Butenland.

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