Denn Tiere sind keine Maschinen

Bühne frei für Lenchen

von Admin, am 05.05.2019.


Erst letzte Woche hat unser Lenchen sein 4jähriges Butenland-Jubiläum gefeiert. Davor musste die 19jährige Kuh-Oma in einem Boxenlaufstall leben, dort kannte sie die Weide nur aus den kurzen Trockenstehphasen, die man ihr zwischen den Zwangsbefruchtungen für wenige Wochen gewährte. In den 15 Jahren Gefangenschaft musste Lenchen unglaubliche 11 Kinder zur Welt bringen, von denen sie kein einziges länger als ein paar Minuten erleben durfte. Nach ihrer Übernahme versuchten wir erfolgreich, ihr letztes Kalb Emil nach Butenland zu holen. Die beiden erkannten sich auch und verbringen durchaus hin und wieder Zeit miteinander, aber so ein inniges Verhältnis wie zwischen Mattis und Dina oder Jette und Julchen ist nie entstanden. Wen wundert es? Wie würde wohl eine menschliche Mutter reagieren, wenn man sie 15 Jahre einsperrt, sie immer wieder schwängert, ihr 10 Kinder direkt nach der Entbindung wegnimmt, und sie dann mit ihrem letzten Kind nach wochenlanger Trennung konfrontiert? Was tut Mensch diesen liebenswerten, sanften und sozialen Lebewesen bloß an?

Obwohl Lenchen entsprechend ausgelaugt und am Ende ihrer Kräfte ins Kuhaltersheim gekommen ist, läuft sie inzwischen ohne Probleme in der großen Herde mit und ist nicht mal eine Kandidatin für unsere Krankenweide. Sie ist hier einfach aufgeblüht und geniesst nochmal den zweiten Frühling, der ihr sowas von zu gönnen ist. Wie man auf dem Tagesbild sieht, wird dabei das Essen sehr vorsichtig gerupft und vorbildlich wiedergekäut, aber dass das nicht mit der ungestümen Geschwindigkeit einer Janne passiert, spricht nur für die Altersweisheit unserer zweitältesten Kuh auf dem Hof. Im nächsten September steigt hier dann ein rauschendes Fest, wenn unsere liebe Oma ihren 20. Muhday feiert. Da wird im Stallradio sicherlich viel Musik von Howard COWpendale und Roberto BlanCOW laufen und die eine oder andere Schunkelrunde steht auf dem Programm. Wir freuen uns jetzt schon auf diese garantiert KUHle Seniorensause.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Bühne frei für Lenchen”

  1. V. Arken sagt:

    Howard COWpendale und Roberto BlanCOW *LACH* – Ihr seid so durch!

    Lenchens Geschichte ist, wie so viele, traurig… anrührend…mit großer Freude über das Happy End.

    Lass es Dir gut ergehen, Du weise alte Dame!

  2. Marita sagt:

    Wir könnten das Bild ja auch umdeuten. So dass Lenchen denen die Zunge raus streckt, die sie so erbarmungslos ausgebeutet haben – und es ihr, trotz der erlittenen Qualen, jetzt auf Hof Butenland richtig gut geht. So gut, dass sie hoffentlich in einem knappen halben Jahr, mit Unterstützung der beiden Schlagerbarden, es so richtig krachen lassen kann. Ich wünsche es ihr von Herzen. Alte Lady, lege eine flotte Klaue auf’s Parkett.

  3. Ute sagt:

    Wie wunderbar geschmeidig das von der Zunge rollt: Oma Lenchen! Eine Liebeserklaerung einfach nur in einer Anredeform ausgedrueckt.

  4. Gabriele sagt:

    Es freut mich sehr zu lesen, daß es Lenchen gesundheitlich so gut geht und hoffe, das sie noch viele gesunde Jahre vor sich hat aber, bitte nicht Roberto Blanko spielen, ich mag ihn überhaupt nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert