Denn Tiere sind keine Maschinen

Der Umgang mit unseren Mitgeschöpfen

von Admin, am 09.04.2019.


Wer hätte es gedacht, dass wir unserer Agrarministerin mal Recht geben würden? Bevor allerdings richtige Begeisterung aufkommt, müssen wir das natürlich gleich wieder relativieren. Denn immerhin ist es gerade bei dieser Person sehr auffällig, dass es sich bei dem Spruch um eine recht hohle Phrase handelt. Oder um einen sehr bedenklichen Charakterzug, denn wie unanständig wäre es, diese Wesen als fühlende, intelligente und schmerzempfindliche Mitgeschöpfe zu erkennen und daraus nur abzuleiten, dass sie in ihren Zellen ein paar Zentimeter mehr Platz benötigen, eine Handvoll Tage länger bei ihrer Familie bleiben dürfen und der Tod im gesunden Kindesalter immer effektiver herbeigeführt werden muss?

Vor 2 Tagen trudelte die Meldung ein, dass wegen der Dürre im Jahr 2018 zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt die Getreideproduktion nicht ausreichen wird. Fachleute gehen davon aus, dass die weltweiten Getreidevorräte trotz momentan noch gefüllter Lager in diesem und auch im nächsten Jahr sinken werden, was entsprechende Auswirkungen in den nicht so reichen Ländern haben wird. https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-525033.html Trotzdem wird das immer knapper werdende Zeug lustig an sogenanntes Nutzvieh verfüttert und das in so einer bedenklichen Tradition, dass es die Aussage „Das Vieh der Reichen frisst das Brot der Armen“ schon bis zum Sprichwort geschafft hat. Weideland und für Futtermittelanbau genutztes Ackerland machen fast 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Trotzdem kommen von den Politikern nur schale Lippenbekenntnisse und nicht eines davon beschäftigt sich konkret damit, diesen Wahnsinn auch nur ansatzweise zu drosseln, geschweige denn endlich ganz zu beenden.

Wenn es nicht so traurig wäre, dann könnte man fast darüber lachen: Wenn wir den Klimawandel https://ec.europa.eu/clima/change/consequences_de nicht aufhalten können, dann wird es bitter für die Folgegenerationen. Und wenn dann der Mensch irgendwann in immer näher rückender Zukunft zu den bedrohten Arten gehört, dann wird das hauptsächlich daran liegen, dass wir immer schneller, weiter und bequemer reisen wollten, partout nicht auf artfremde Muttermilch im Speiseplan verzichten konnten und wir die Körperteile von intelligenten und emotionalen Mitgeschöpfen wirklich lecker fanden. Und das ist dann selbst für so einen Haufen Primaten mit Hang zur Selbstüberschätzung ein sehr trauriges Abschlußzeugnis.


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Der Umgang mit unseren Mitgeschöpfen”

  1. Claudia sagt:

    Ich habe gerade den Newsletter vom Deutschen Tierschutzbüro mit einem TV-Tipp zum weitersagen bekommen:
    Heute Abend läuft auf der ARD um 21.45 Uhr der Report aus Mainz mit dem Thema „Wachtelei=Tierquälerei“. Es soll als das erste Thema der gesamten Sendung laufen.
    Ich finde, das passt hier mit dazu – Der Umgang mit unseren Mitgeschöpfen.

  2. ingeborch sagt:

    Das Foto macht mich fertig. Der Ausdruck in den Augen. Und diese arglose Niedlichkeit. Mein Herz tut weh.

  3. Ute sagt:

    Ja, Ingeborch – die Augen der Tiere tun’s mir auch immer an. Und ich werde nie verstehen, wie man einem Lebewesen in die Augen schauen oder dem Blickkontakt, den ein Tier mit einem sucht, seelisch so effektiv ausweichen kann, dass man trotzdem bereit ist, es zu ermorden….

  4. Gabriele sagt:

    Liebe Ingeborch, liebe Ute, ich schließe mich Euren Zeilen an. Ich kann kaum noch schlafen, seitdem ich weiß, was die Menschen mit den Tieren für Grausamkeiten anstellen.

  5. Dami sagt:

    Ich bin ganz Eurer Meinung !
    Mich treibt es auch um, wie pervers und grausam Menschen mit Tieren umgehen. 🙁

    Die Klöckner ist eine dermaßene Witzblattfigur !

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