Denn Tiere sind keine Maschinen

Hallo, ich bin Kaspar

von Admin, am 21.03.2019.


Mit dem heutigen Tagesbild klären wir, warum wir Kaspar auf seinen Namen getauft haben. Noch immer ist es für uns unvorstellbar, dass ausgerechnet dieser 12jährige Wildfang, der immer als erstes über die Weiden prescht und selten mal für längere Zeit stillsteht, zu einer Karriere beim Ponyreiten verdammt werden sollte. Obwohl der Denkansatz ziemlicher Unsinn ist, denn unvorstellbar sollte es eigentlich für jedes Pferd sein, lebenslang Kinder im ewig gleichen Kreis durch ein persönliches Gefängnis zu tragen. Unseren Wallach konnten wir zum Glück vor diesem Schicksal bewahren, trotzdem knabberte er lange an seinem Vorleben. Immerhin verbrachte er seinen Start ins Leben in einer engen Box, in der er mutterlos und auch sonst völlig isoliert stand und einfach nur wachsen sollte.

Dementsprechend verunsichert zeigte er sich bei seiner Ankunft auf dem Hof, reagierte auf jedes Geräusch mit Flucht und verteilte Tritte und Bisse bei jeder Annäherung. Erst nach über einem Jahr durften wir ihn endlich berühren, und das nur wegen den regelmäßigen Therapiebesuchen einer erfahrenen Pferdespezialistin. Auch Loriot, unser 30jähriger Hofältester, hat einen gewaltigen Anteil an Kaspars Sozialisierung, denn er hat ihn unter seine Fittiche genommen und ist bis heute sein weiser und gelassener Mentor. Die beiden ziehen nur keine Raumschiffe mit Gedankenkraft aus Sümpfen, weil es hier weder galaktischen Flugverkehr noch Sümpfe gibt, ansonsten muss sich das Gespann hinter dem Yoda-Skywalker-Modell aus „Star Wars“ nicht verstecken.

Kaspar leidet an einer Belastungshufsrehe, die auftritt, wenn der Huf ungewöhnlichen Belastungen ausgesetzt wird. Dabei kann es sich um deformierte Hufe als Geburtsfehler handeln, allerdings wird diese Rehe auch durch langes Laufen auf harten Böden ausgelöst. Seit drei Jahren ist er aber stabil und es ist zu keinem weiteren Schub gekommen. Damit das so bleibt, darf er hier vorwiegend nur auf den Sandplatz, denn als temperamentvolles Welshpony braucht er trotz Rehe viel Beschäftigung und Bewegung. Deshalb gehen wir täglich mit ihm spazieren, lassen ihn toben und rennen, und bieten ihm auf dem richtigen Boden viel Abwechslung. Dabei gibt uns sowohl das Lob unseres Tierarztes als auch Kaspars Ausstrahlung absolut Recht und entsprechenden Rückenwind.

 


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Hallo, ich bin Kaspar”

  1. V. Arken sagt:

    Hallo Kaspar, alter Haudegen, cooles Bild von Dir. Tob Du weiter über die Weiden und vergiss mit jedem Galopp mehr und mehr die Sklaverei der frühen Jahre!

  2. Dagmar S. sagt:

    Das ist so toll was Ihr für jeden einzelnen tut!

  3. Dami sagt:

    Kaspar Du lustiger Schelm – alles alles Gute weiterhin ! 🙂
    Schön, daß Du Dein restliches Leben im Tierparadies Butenland verbringen darfst.

  4. Wo aus Wu sagt:

    Da passt aber auch einfach alles: Das Bild, der Name, das Wesen dahinter. Der freut sich einfach, dass er da ist!
    Zum Bewegungsdrang: Bei dieser Rasse ist eben alles unter Warp 5 reine Zeitverschwendung!

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