Denn Tiere sind keine Maschinen

Männergespräche

von Admin, am 05.01.2019.

Auf unserem Tagesbild ist Puschek sichtlich empört, denn Eberhard hat ihm gerade zugeraunt, dass Schweine mittlerweile als noch intelligenter als Hunde gelten. Sorry, Graf Zahn, aber das ist inzwischen eine bewiesene Tatsache. Schweine reagieren auf ihren individuellen Namen innerhalb weniger Tage, erkennen den auch in Gruppen und können laut Experten mehr Kommandos erlernen als ein Hund. Über 20 verschiedene Oink-Laute haben Wissenschaftler bereits in der Sprache dieser Tiere zuordnen können. In Dänemark lebt ein Bauer, der seinen Schweinen beigebracht hat, mit einem Joystick die Belüftung und Temperatur im Stall selber zu regeln. Schweine können außerdem abstrakt denken und zocken leichte Videospiele besser als jeder Menschenaffe. Sie bestehen den Spiegeltest, indem sie sich selbst dort erkennen. Das unterstreicht nicht nur ihr Selbstbewusstsein, sie teilen sich diese Fähigkeit recht exklusiv mit Primaten, Elefanten und Delfinen.
 
Selbst die unterstellte Dreckigkeit zeugt nur von der Dummheit mancher Menschen. Denn wenn sich diese Tiere in einer Suhle wälzen, unterstreicht das sogar ihre Schlauheit, da sie sich auf diese Weise vor Insekten und Parasiten schützen. Außerdem kühlt der Vorgang und bewahrt die empfindliche Haut vor einem Sonnenbrand. Ein Schwein würde auch nie auf seinen Schlafplatz koten. Sofern es genügend Platz besitzt, trennt es streng die Toilette und den Wohnbereich.
 
Mehr als 1.300 Gene sind allein für die Funktion der verschiendenen Duftsensoren des Schweins zuständig. Auf einem Quadratmillimeter ihrer Nasenschleimhaut liegen 1000mal so viele Riechzellen wie beim Menschen. Außerdem wurde bei diesen Tieren schon längst in diversen Untersuchungen der unterschiedlichsten Institute ein breites Spektrum an Emotionen nachgewiesen.
 
Aber das tangiert deinen Status auf dem Hof doch überhaupt nicht, Puschek. Sei im Gegenteil einfach froh, dass du so tolle Kumpels hast. Wir weisen in unseren Texten auch nur immer wieder darauf hin, damit auch der letzte Konsument lernt, dass es kaum einen Unterschied macht, ob er Hund, Katze, Schwein, Rind oder ein anderes Tier auf dem Teller liegen hat. Für jede dieser Mahlzeiten hat eine selbstbewusste, hochsoziale und liebenswürdige Person ihr Leben gelassen. Und das völlig unnötig, denn der Mensch müsste auf nichts Weltbewegendes verzichten, wenn er einfach alle Tiere wie Hunde in der westlichen Welt respektieren würde. Damit muss man einfach nur anfangen und uralte Vorurteile über Bord werfen. Und hat dann soviel dabei zu gewinnen.

Kategorie: Allgemein

7 Antworten zu “Männergespräche”

  1. Ute sagt:

    Umso schlimmer ist es, was wir mit diesen Tieren anstellen, welche Verbrechen wir an ihnen begehen! Und, nein, ich sage nicht, dass die Intelligenz eines Tieres ausschlaggebend sein darf/sollte fuer den Grad der Grausamkeiten, die wir ihm auferlegen. Ob wir sie jetzt als hochintelligent erkennen oder nicht, kein Tier sollte Gewalttaetigkeit erfahren muessen…

    Ein gegluecktes, irres Foto, Karin!!

  2. Stefan sagt:

    Es war einmal

    Eberhard, der Rettich kaut,
    ist erstaunt, wie Puschek schaut.
    Ungefährlich, denn zum Glück,
    hätt‘ er nur gern auch ein Stück.
    Und sind sie nicht gestorben, wett‘ ich,
    kauen beide Rettich.

  3. Stefan sagt:

    Butenländisch- Griechische Mythologie

    Es bewacht das Früchtetor,
    Zerberus, der steht davor.
    Ebikles, der Sagenheld,
    wird gleich lautstark angebellt.
    Denn beim Verlust von Ananas,
    versteh’n selbst Götter keinen Spaß.

  4. Vera sagt:

    Ich finde diese Diskussionen, ob eine Spezies nun intelligent ist oder nicht ganz schrecklich, da Mensch danach einschätzt, ob alles mit ihnen gemacht werden darf. Jedes Lebewesen hat ein Recht auf sein Leben, auf Unversehrtheit und Würde, auch wenn es noch so simpel gestrickt ist. Menschen finden das bei hochintelligenten Tieren noch angebrachter, weil sie uns „ähnlicher“ sind, mir ist es allerdings völlig gleichgültig, ob es sich um einen Wurm oder ein anderes Tier handelt, das ich nicht zertrete. Interessant finde ich es dennoch, wie reflektiert und überlegt viele Tiere handeln können. Wundern tut es mich aber nicht im Geringsten.

  5. Christine sagt:

    @Vera: Da schreibst Du was absolut Wahres – jedes Lebewesen liebt sein Leben genau wie wir und möchte leben dürfen. Regenwürmer sind genauso gern am Leben wie andere Tiere.
    Nach Regen trage ich oft Schnecken vom Geh- oder Radlweg und setzte sie in hoffentliche Sicherheit ins Gras oder unter einen Strauch, wo sie ungefährdeter weiterwandern können.
    Tja, Puschek, außer Dir gibts noch viele weitere kluge Tiere. Ist doch gut so, wenn der Kumpel was in der Rübe hat und man genügend Interessen und Gesprächsstoff miteinander teilen kann.

  6. Antonia sagt:

    Das werde ich auch niemals verstehen, wie man Unterschiede zwischen dem eigenen Haustier auf der Couch und dem armen Wesen auf dem Teller machen kann! Das arme Wesen auf dem Teller hat dasselbe naturgegebene Recht auf sein Leben wie das Haustier und wie wir alle.

    Aber Verzicht ist ja bekanntermaßen keine verbreitete Tugend; egal auf wessen Kosten der Konsum geht. Wieso sollte also der Fleischesser anfangen nachzudenken und daraus möglicherweise noch Konsequenzen ziehen!? Man gönnt sich ja auch sonst alles.

    Traurig, traurig……..!!!

    Das Foto ist aber der Hammer:-) Puschek ist besonders gut getroffen. Da sieht man sogar sein zweites Vampirzähnchen und einen ziemlich irren Blick. Naja, kein Wunder, wenn er gerade von Eberhard Lebensweisheiten erfahren hat, die ihn aufwühlen;-)

    Wann haben Puschek und Pipilotta eigentlich Geburtstag, bzw. wann feiert ihr ihn, falls die Daten unbekannt sind?

  7. Gabriele sagt:

    @Vera: Danke Vera, Du schreibst mir aus der Seele. Ich war schon als Kind davon überzeugt, daß wir jedes Lebewesen respektieren und achten müssen. Und nicht nur den Tieren sondern, auch den Pflanzen sollten wir mehr Achtung entgegen bringen.

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