Denn Tiere sind keine Maschinen

Akte D – Die Macht der Bauernlobby

von Admin, am 15.01.2019.
Wir haben gestern kurz überlegt, ob wir diesen Programmtipp veröffentlichen sollen. Dann haben wir aber darauf verzichtet, da dieser reale Krimi erst gegen Mitternacht gesendet wurde, ein Schelm, wer Böses denkt. Also verweisen wir lieber heute auf den Mediathek-Beitrag, der hier abgerufen werden kann: https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/akte-d-folge-1-video-100.html?fbclid=IwAR0tOTozqaMDuxcpHW-iBSBlAo8l2E4-nrEKpdytZQ_6elRc8jk4w1P_EwM
 
Die 45 Minuten sollte sich wirklich jeder gönnen, gerade wenn er auch in Zukunft an gewissen Diskussionen teilnehmen will. Denn es ist schier unglaublich, mit was für Mitteln der Bauernverband seit seiner Gründung kurz nach dem 2. Weltkrieg arbeitet. Da wird immer wieder offen angedroht, den eigenen Mitgliedern rechtsradikale Parteien wie die NPD vor der nächsten Wahl schmackhaft zu machen, wenn die aktuelle Regierung nicht spurt. Interessant auch die Passage, in der beschrieben wird, wie dieser Verband eine Heerschar von Bauern bewusst als Privatleute auf das Internet loslässt, um Stimmungen zu erzeugen. Mit der Atemluft kämpft man, wenn dokumentiert wird, dass ganze Absätze zur Tierhaltung auf Wunsch dieser Organisation aus dem Klima-Abkommen herausgestrichen wurden.
 
Sehr auffällig ist, dass immer wieder CDU-Regierungen dabei thematisiert werden. Zum Ende des Beitrags kommt selbstverständlich auch kurz unsere aktuelle Landwirtschaftsministerin vor, der direkt auf dem Bauerntag eine so angepasste Rede geschrieben wurde, dass sie danach im wohlwollenden Applaus ertrinkt und kritische Journalistenfragen sofort als Unterstellung abbügelt. Gerne würden wir das auf ihrer Facebookseite https://www.facebook.com/juliakloeckner/ diskutieren, aber leider sind wir als Mitkommentierende dort schon lange gesperrt.
 
Diesen Beitrag sollten sich ironischerweise nicht nur die normalen Verbraucher anschauen. Denn der Bauernverband steht längst nicht für alle Bauern ein, interessant und schützenswert wird man prinzipiell erst, wenn man einen Großbetrieb vorweisen kann. Was immer weniger Bauern betrifft, was zu immer mehr Hofaufgaben führt, und was eigentlich Grund genug sein sollte, als kleiner Familienbetrieb endlich mit der Verteidigung dieses Verbands aufzuhören.
 
Zum Schluß wartet die Dokumentation dann auch mit der üblichen Lösung auf. Die liegt nicht in der Politik, sondern in der Gesellschaft und somit an jedem einzelnen von uns. Denn sie lautet: „Weniger Fleisch, weniger Gülle, weniger Pestizide“ oder übersetzt „Weniger Tierprodukte, weniger Tierhaltungen, weniger Macht für die Bauernlobby, weniger staatlich gedeckte Umweltverschmutzung und Gift im Essen“. Und das ist weitaus einfacher, als es sich anhört, und mittlerweile vor allem auch absolut alternativlos.

Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Akte D – Die Macht der Bauernlobby”

  1. Wo aus Wu sagt:

    Jo, wäre es mal etwas früher ausgestrahlt worden. Aber es wird ja wiederholt: 18., 19., 24. und 27.01. zu unterschiedlichen Zeiten: -> „programm.ard.de“ und dort nach „Akte D“ suchen. Da findet man auch noch weitere interessante Themen aufgelistet. Freut mich schon, dass dieses Thema zunehmend ausgestrahlt wird. Welche Macht der Verbraucher hinterher tatsächlich hat und ob er Konsequenzen daraus zieht oder das alles wieder verdrängt bleibt abzuwarten.

  2. Ursula sagt:

    Merke: Es ist nicht nur die CDU, sondern auch
    alle anderen Parteien betreiben Lobbyismus
    und buhlen um Parteispenden.
    Besonders sind hier auch die Grünen aktiv.
    Jüngstes Beispiel ist Matthias Berninger,
    der von Mars zu Monsanto-Bayer wechselt und
    dort Cheflobbyist wird.

  3. Melanie sagt:

    Alle durch die Bank nicht mehr wählbar für mich. Das ganzen Politiker sind so peinlich und lächerlich, waren die eigentlich schon als Kind korrupt und mitleidlos oder wird man erst so?

  4. Gabriele sagt:

    Die Bauern beschweren sich, wenn sie immer neue „Tierschutzauflagen“ von der Politik bekommen. Einer hat mal gesagt:“Die Tiere haben es doch bei uns besser, als die Obdachlosen unter der Brücke“. So muß wohl das Bewußtsein sein, sonst kann man diesen Mörderjob nicht machen. Das sind einfach eine andere Art von Menschen.

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