Denn Tiere sind keine Maschinen

Unsere Überlegungen zu Silvester

von Admin, am 30.12.2018.
Hof Butenland bereitet sich morgen wieder auf eine lange Nacht vor. Während es für andere Menschen eine Tradition darstellt, Feuerwerkskörper massiv zu zünden, ist es bei uns trauriger Usus, dass die Rinder vor lauter Panik Zäune und Absperrungen durchbrechen und über die Weiden rennen, die aufgrund der Jahreszeit für sie ungeeignet sind und gerade für unsere älteren Familienmitglieder zu gefährlichen Stolperfallen werden können. Dabei sind sie nicht die einzigen Tiere, die leiden, den Streß vom letzten Silvester hat unser Kater T4 nicht überstanden und ist am Neujahrstag verstorben. Wir können nicht eine Tierart auf dem Hof nennen, die sich unbeeindruckt zeigt. Und dabei haben wir noch nicht mal über die Wildtiere gesprochen. Auch für diese Lebewesen bedeutet die Knallerei eine Todesgefahr, da sie gerade im Winter mit ihren Kräften haushalten müssen und jede Art von Streß deshalb lebensbedrohliche Auswirkungen hat.
 
Und wozu das Ganze? Tatsächlich nur, weil manche Menschen es persönlich mögen, wenn etwas möglichst lautstark explodiert? Und für diesen Kick nimmt man dann nicht nur das Leid der Tiere in Kauf, sondern auch das von Neugeborenen und Kleinkindern, vom Krieg traumatisierten Gästen in diesem Land und von älteren Mitbürgern? Und vor allem toleriert man, dass eine Feinstaubmenge in die Luft geblasen wird, die 15 % der Menge darstellt, die jährlich durch den Autoverkehr verursacht wird? Das ist so unglaublich.
 
Spart doch einfach das Geld und geht Neujahr dafür essen. Oder tut anderen etwas Gutes und spendet es. Egal, was ihr macht, verbrennt es nur nicht am Himmel. Wer an Silvester und den Folgetagen etwas für diesen Planeten und seine Bewohner tun möchte, der oder die muss keine neuen Geschmackswelten entdecken, muss sich nirgendwo engagieren, muss nichts besorgen und muss für nichts auf die Straße gehen. Man kann sich beim Feiern auf die unzähligen lebensbejahenden Möglichkeiten konzentrieren und muss darüberhinaus einfach nichts tun. Ist das wirklich keine Überlegung wert? Nicht nur die Butenländer Enten, die heute unser Tagesbild stellen, würden sich für einen zivilisierten Jahreswechsel auf ruhig etwas gehobener Zimmerlautstärke bedanken.

Kategorie: Allgemein

24 Antworten zu “Unsere Überlegungen zu Silvester”

  1. iski sagt:

    Ich denke, es ist wie immer: diejenigen, die es betrifft, lesen dies nicht und sind auch taub für die – zum Glück – erstmals kritische Auseinandersetzung in der Presse. Die irrsinnige Knallerei hat was mit Mangel an Empathie und wohl auch an Intelligenz zu tun.

  2. Ursula sagt:

    Kein Feuerwerk der Welt reicht an das
    Wasserspiel einer einzigen Ente heran.
    Ein grandioses Foto.

  3. ellen sagt:

    Ich kann nur allem zustimmen und ein sensationelles Foto.

  4. gisi sagt:

    Diejenigen,die sich selber nicht spüren,knallen morgen wieder in die Welt hinein.(…ich schütze meinen Hund)!

  5. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Schöner als jedes Feuerwerk! Leider gibt es viel zu wenig Menschen, die diese leise Schönheit der Natur zu würdigen wissen…

  6. Stefan sagt:

    Die Macht der Gewohnheit

    Silvester ist es Tradition,
    wer „King“ ist, liebt die Explosion.
    Beim Knallen gilt die nette Geste:
    Jeder ist sich selbst der Nächste.
    Denn Lunten, die herunterbrennen,
    weder Feind noch Freunde kennen.
    Immer lauter, immer bunter,
    dadurch wird der Mensch erst munter.

  7. Thekla sagt:

    Dem ist nichts hinzuzufügen!!!
    Ich habe schon so viele Hunde zittern sehen und weiß von Hunden, die wirklich leiden.
    Wenn ich Glück habe, ist es bei uns „nur“ um Mitternacht laut – so war es im letzten Jahr. Wenn alle Stricke reißen, setze ich meinen Hund ins Auto und fahre 2 Stunden durch die Gegend. Die Möglichkeit haben aber leider die Buterlänger Tieren nicht.

  8. Thekla sagt:

    Oh mann, ich meine die Butenländer Tiere.

  9. Christine sagt:

    Dem Butenland-Text stimm‘ ich auch voll + ganz zu. Hoff‘, dass diesmal kein Tier zu Schaden kommt durch diese sinnlose Rumballerei.
    Das Wassertropfen-Diamantenspiel der hübschen Ente ist einfach bezaubernd.

  10. ines sagt:

    Warum soll sich der Mensch gerade am letzten Tag des Jahres bescheiden zeigen, wenn er es sonst auch nicht tut. Man muss die Knallerei einfach verbieten, anders funktioniert das leider nicht. In anderen Ländern hat man das schon verstanden.

  11. Stefan sagt:

    Der Knallerkönig

    Die Luft ist schon von Rauch erfüllt,
    der Boden ist längst zugemüllt.
    Der Herr der Böller, hat die Macht,
    und böllert, bis die Schwarte kracht.
    Doch was ein großer Knallerheld,
    der bezahlt auch gern viel Geld.
    Ist das Geld dann endlich futsch,
    kann er sagen „Guten Rutsch“.

  12. Ursula sagt:

    Stefan, ich muß es einfach sagen, Deine
    Gedichte sind ein KNALLER.

    Uns allen hier ein gutes Neues Jahr.

  13. Tine sagt:

    Absolute Zustimmung. Wir bleiben immer daheim bei Katze und Kaninchen und trösten und ehem, fluchen – wegen der geballten Ballerdummheit. Hoffen, die Verbote setzen sich durch – in Hannover immerhin in der Innenstadt. Online finden sich auch Petitionen dazu. =)

  14. Monika sagt:

    Auch ich konnte dieser ganzen KNallerei noch nie etwas abgewinnen; das ist schlimm für alle Tiere, egal ob Haus-, Wild- oder „Nutz“tiere. So bleibe ich auch dieses Jahr wieder zuhause, um meinem Kater die Pfoten zu halten,

  15. Wo aus Wu sagt:

    Die „Knallkopp-Phase“ ist bei mir schon lange vorbei, das Geld spare ich lieber. Bei der Testosteron-dominierten Knallerei vor meinem Haus bekomme ich auch so genug davon mit.
    @Admin: Ist das bei euch auch so stark? Ihr liegt doch ziemlich abgelegen!
    Wünsche Euch einen ruhigen (ich glaube, so was gibt es bei euch aber nicht) oder besser einen schreckfreien Übergang ohne Verletzungen!

  16. Melanie sagt:

    Für Knallereien jeglicher Art haben wir noch nie Geld ausgegeben, schon meine Eltern früher haben sich dagegen verwahrt.
    Ich wünsche Euch auch wenigstens einigermaßen „ruhige“ Stunden ohne besondere Vorkommnisse und dass alles schnell vorbei geht.
    Trotzdem Euch einen guten Rutsch in ein – vor allem – gesundes, friedliches Jahr 2019.

  17. Cornelia sagt:

    was erwartet ihr von Menschen (oder sollte ich schreiben: Bestien?), die Rettungssanitäter auf dem Weg zu schwerst hilfebedürftigen Menschen behindern, angreifen, verletzen??? Wo haben die ihr Hirn verloren, das sie wissen ließe, dass auch sie eines Tages auf schnelle Hilfe angewiesen sein könnten???

    @ Ursula: deinem Kommentar zum Entenfoto ist nichts hinzuzufügen – außer dass auch ich allen Butenländern und ihren Fans alles erdenklich Gute für ein möglichst geräuscharmes Jahr 2019 wünsche…

    Denn Lärm ist eine der schlimmsten und für alle Lebewesen gesundheitsschädigsten Formen der Umweltverschmutzung!!!

  18. Cornelia sagt:

    An alle Butenländer Fotografen: ihr solltet mit einigen eurer Fotos an allen sich bietenden Foto-Wettbewerben wie von National Geographic etc. teilnehmen… ihr hättet vielfältige Chancen auf Sieg 🙂 🙂 😀

  19. Admin sagt:

    @Wo: Das hier ist Tourismusgebiet. Es gibt Leute, die stellen sich extra auf den Damm und ins Naturschutzgebiet und zünden da ihre Raketen.

  20. Stefan sagt:

    Butenländer Wasserspiele

    Zum Jahreswechsel wird sie kleinlich,
    das Federkleid muss hell und reinlich.
    Heut Abend geht’s zum Federball,
    da trifft sie Enten überall.
    Das Abendkleid, es sitzt perfekt:
    Wunderbar zurechtgeleckt!

    Allen Butenländern einen guten Rutsch.

  21. Wo aus Wu sagt:

    @Admin: Jaja, die Idioten sterben einfach nicht aus. Vielleicht holt sich die ja alle der Quallenkönig … der kommt gerne bei Nacht und Nebel.
    @Stefan: Was speist eigentlich diesen unerschöpflichen Quell an Reimen? Einfach perfekt! Gibt es demnächst vielleicht eine umfassende Jahresausgabe?

  22. Dami sagt:

    Ich schließe mich an – finde diese Knallerei einfach nur furchtbar !!

    Die Tiere tun mir so wahnsinnig leid.
    Und diese sinnlose Verpulverei von Geld.
    Einfach nicht zu begreifen.

    Ich hoffe mit ganzem Herzen, daß es ruhig bleibt auf Hof Butenland und denke an alle Tiere, die dieser Knallerei ausgesetzt sind, egal wo.

    Wünsche allen hier einen guten Rutsch und nur das beste für 2019 ! ❤️

  23. Gabriele sagt:

    Silvester, für mich der schlimmste Tag im Jahr. Könnte man dies ganze Geld für dieses sinnlos verballerte Zeug nur dem Tierschutz zukommen lassen. Da gefällt mir Euer Entenfeuerwerk tausendmal besser.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert