Denn Tiere sind keine Maschinen

Törchen Nummer 2

von Admin, am 02.12.2018.


Das zweite Törchen in unserem Adventskalender pickt Trulla auf. Die Hühnerdame sieht noch arg zerrupft aus, weil sie erst eine gute Woche auf Butenland lebt. Vorher musste sie in einer angeblich artgerechten Bodenhaltung vor sich hin vegetieren. Das ist aber zum Glück Vergangenheit und auf Butenland lernt sie nun Artgenossen, Freiheit und eben Adventskalender kennen. Außerdem heben wir sie jeden Abend auf die Hühnerstange, diese arttypische Nachtruhe muss sie nämlich auch erst lernen, da sie ihr bisher vorenthalten wurde. Damit nicht genug besitzt sie inzwischen diverse Pullover, die ihr solange die Federn ersetzen, bis ihre nächste Mauser beginnt. Außerdem hat sie sich bei Indira einen sehr mondänen Zweitwohnsitzkarton mit Wärmflasche, Heizdecke, Körnerkissen und Rund-um-die-Uhr-Zimmerservice einrichten lassen. Zusammengefasst: Das anständige Hühnerleben wird nun endlich in vollen Zügen genossen.


Kategorie: Allgemein

14 Antworten zu “Törchen Nummer 2”

  1. Stefan sagt:

    Die Hühneraugen strahlen hell,
    der Nikolaus war wieder schnell.
    Und füllt‘ den Sack mit Obst und Trauben.
    Trulla kann’s noch gar nicht glauben.
    Was Nikolaus, ihr hat beschert,
    wird mit Genuss, sofort verzehrt.

  2. Sigrid sagt:

    @ Stefan: Danke für dieses tolle Gedicht, du bist ein wahrer Poet! Es ist so schön, daß Trulla das Glück ihres geschenkten Lebens auf Butenland erleben darf und es in allen Zügen genießt!
    Ich wünsche Euch allen einen entspannten ersten Advent!

  3. Antonia sagt:

    Das freut mich sooo für Trulla, dass sie durch Euch so eine positve Wende in ihrem Leben erfahren hat und nun sogar in der glücklichen Lage ist, ein Advents-Türchen auszupacken!!

  4. Christine sagt:

    Freu‘ mich so für Dich, Trulla, daß es Dir auf Butenland endlich gut geht.
    @Stefan – schließ‘ mich Sigrid an – das hast Du wunderbar gereimt!

    P.S.: Hat Smutje seinen Schlafplatz gewechselt, denn er schnuckelte sich doch auch gern zu Indira rein?

  5. Sigrid sagt:

    @ Christine, hab auch gleich an Smutje gedacht, der doch meist bei Indira nächtigt – ?? Wie geht es dem scheuen Tiger? Hoffe, er ist der neuen Untermieterin Trulla wohl gesonnen und die beiden werden Freunde…:-)

  6. Dami sagt:

    Wie wunderbar !
    Ich freue mich so sehr für Trulla !

  7. Ute sagt:

    Moechte gerne wissen, was im Hirn des kleinen Wesens vorgeht? Ich hoffe so, dass ihr frueheres „Leben“ fuer sie einfach in der Vergangenheit verschwunden ist und dass sie keine Spur der Erinnerung mehr an es hat.

    Was mich auch interessieren wuerde ist, was im Hirn des Menschen, der fuer Trulla und ihre Leidesgenossen verantwortlich war/ist, vorgeht, wie er diese Tiere in diesem Zustand taeglich betrachten und ihre Kondition als akzeptabel annehmen kann…

  8. margitta sagt:

    ich schreddere die möhren für meine geschundenen hühner, sie freuen sich auch sehr über das gemüse, dass ich beim containern bei den supermärkten raushole.

  9. Gabriele sagt:

    Liebe Ute, ich kann Dir sagen, was in dem Hirn dieser „Menschen“ vor sich geht: erstens haben die kein Hirn bzw. kein Gewissen und keine Verantwortung und zweitens sehen die nur die Dollarzeichen bzw. die Eurozeichen. Ein Bewußtsein für leidende Wesen gibt es für die auch nicht, weil ihr eigenes Empfinden abgestumpft und dumpf ist.

    @Stefan: ein sehr, sehr schönes Gedicht.

    Die arme Trulla, hoffentlich hat sie bald alles vergessen und ihre Seele und ihr Körper können vollständig heilen.

  10. margitta sagt:

    hallo, gabriele, sie ist keine arme trulla mehr

  11. margitta sagt:

    hallo ute, der mensch, der für diese tiere verantwortlich ist, betrachtet sie nicht täglich, sie sitzen am schreibtisch oder sonst irgendwo und verwalten diese schicksale, nachzulesen bei hannah arendt: Der verwaltete
    Mensch

  12. margitta sagt:

    sorry, ich meinte die banalität des bösen von h. arendt

  13. Ute sagt:

    Margitta, mein Kommentar war eigentlich rein rhetorisch gemeint. Aber selbst, wenn der fuer diese Huehnerfabrik verantwortliche Mensch nur alle paar Tage in sie geht – er sieht die Zustaende der Huehner, doch seine von Gabriele erwaehnte Gewissenslosigkeit verhindert sein Handeln…
    Danke fuer den Lesevorschlag, werde mich mal ueber das Buch informieren.

  14. Gabriele sagt:

    Durch Gespräche habe ich so oft erfahren, daß die meisten Menschen kein Mitgefühl mit den sogenannten Nutztieren kennen. Sie leiden erbärmlich, wenn ihr Hund oder Katze krank ist oder stirbt aber, von den anderen Tieren spalten sie sich ab. Es ist ebenfalls selten, daß Menschen mit Menschen Mitgefühl empfinden. Ich denke, daß gerade dieses fehlende Mitgefühl die Wurzel allen Übels ist und dafür verantwortlich ist, daß unser ganzer Planet in so einem desolaten Zustand geraten ist.

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