Denn Tiere sind keine Maschinen

Quakopedia

von Admin, am 30.08.2018.

Heute geht unser Spotlight des Tagesbilds auf Horst und Marie. Auch die Warzenenten werden in der Industrie gemästet und durchleben da die gleichen Schrecken wie ihre Artgenossen. Wie alle Enten sind sie absolute Wassertiere. Sie schwimmen und tauchen für ihr Leben gerne, feiern jeden Regenschauer euphorisch ab, brauchen das kühle Nass für ihre Gefiederpflege, finden dort ihr Futter und schlafen auf freier Wildbahn sogar auf Gewässern.
 
Außerdem handelt es sich um sehr soziale Tiere. Die Männchen führen zur Balzzeit Paarungstänze auf und führen danach eine monogame Beziehung mit der Ente ihres Herzens. Bei den Warzenenten ist dabei besonders, dass der männliche Part der Beziehung bis zu zwei Kilo mehr auf die Waage bringt als die Dame des Hauses, ein Unterschied, der bei anderen Entenarten nicht so krass ausfällt.
In der heutigen Massentierhaltung vegetieren schätzungsweise fast 3 Millionen Enten vor sich hin. Dort leben diese Tiere in geschlossenen Ställen, die Gruppengröße geht bis zu 15.000 Lebewesen. Rostböden aus Plastik, Holz oder Draht sind die Regel, selten wird auf Einstreu zurückgegriffen. Unnötig zu erwähnen, dass den Tieren ein Zugang zu größeren Gewässern verwehrt bleibt, obwohl das zu ihren elementaren Grundbedürfnissen gehört.
Die Mastdauer erreicht maximal 3 Monate, danach haben die Opfer ihr Endgewicht zwischen 3 – 5 Kilo, je nach Entenart und Geschlecht, erreicht und werden getötet. Bei der Warzenente wird sogar in manchen Tierschutzmagazinen ihr „feines, fettarmes Tafelfleisch“ als einziges Leistungsmerkmal hervorgehoben. Traurig, aber wahr.
Enten regulieren ihre Körpertemperatur über das Wasser, deshalb sind sie in der Mast ohne Zugang zu diesem Bedürfnis oft einer Überhitzung ausgesetzt. Da in den Ställen kaum ein Luftaustausch vorhanden ist, kommt es zu einem feuchten Klima, das die Entstehung von Schadgasen wie Ammoniak begünstigt.
Immer wieder wird in den Ställen Kannibalismus beobachtet. Auch andere Verhaltensstörungen wie das sogenannte Gründeln in der Einstreu, das die Nasenlöcher verstopft, ist an der Tagesordnung. Als Gegenmaßnahme wird den Tieren oft die Schnabelspitze amputiert, ein Körperorgan, das durchblutet und mit Tastrezeptoren ausgestattet ist.
Weitere auftretenden Verletzungen in dieser gängigen Haupthaltungsform sind schmerzhafte Wucherungen an Zehen und Ballen durch die Gitterböden, eine Störung der Knochendichte, sogenannte Brustblasen, die entstehen, wenn sich Lymphflüssigkeit ansammelt, Herz-Kreislauf-Probleme und Atemschwäche durch von Kot oder dem Gründeln verklebten Nasenlöchern.
Wenn die Tiere ihre Schlachtgewicht erreicht haben, ist es üblich, sie bis zu 24 Stunden hungern zu lassen, damit sie auf dem Transport nicht so viel koten. Natürlich dehydrieren diese Wassertiere dadurch vollständig. Im Schlachthof angekommen werden sie durch eine elektrische Einleitung betäubt, dafür werden sie an den Füßen aufgehängt. Die Betäubung wirkt dabei erst nach Minuten, eine Zeit, in der das absurd vergrößerte Körpergewicht nach unten drückt. Oft kommt es zu Fehlbetäubungen, so dass die Opfer ihren Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein erleben.

Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Quakopedia”

  1. Ellen sagt:

    Das Grauen der Menschheit ist unvorstellbar, wie schön, Horst und Marie so friedlich zu sehen. Vielen Menschen ist das Leid ihrer Mitgeschöpfe völlig egal – das Leiden und Sterben geschieht eben in irgendwelchen abgedunkelten, abseits gelegenen, Ställen und das Töten sowieso. Nichts sehen, nichts hören – einfach nur wegschauen – guten Appetit!!!!

  2. Ute sagt:

    Und trotz all diesem frei erhaeltlichen Wissen wird die Brutalitaet weiter praktiziert. Grausamkeiten, die ihren Ursprung in Ignoranz haben, sind eine Sache, bewusst ausgefuehrte Grausamkeiten stellen diese auf eine ganz andere Ebene…

    „Tierschutz“ ist oft weit davon entfernt, was ein klardenkender Mensch unter dem Ausdruck versteht. Tierschutzmagazine, die das Fleisch von Tieren anpreisen? Wie diese Tierhoefe, die Spenden erheben durch unvegane Grillfeste oder durch das Verlosen einer Weihnachtsgans.
    Tiere werden dazu verdammt, anderen Tieren ein (gutes?) Leben zu ermoeglichen durch den Verlust ihres eigenen Lebens…

  3. Marita sagt:

    Ein fast schelmischer Blick zum Fotografen hin. Sehr süß sehen sie aus, dass Entenpaar. Diese Tiere könnten bestimmt ein Vorbild für viele menschlichen Ehen abgeben. Sie sehen glücklich und beseelt aus. Wie seelenlos muss ein Mensch sein, Tiere so leiden zu lassen nur um damit viel Geld zu verdienen? Ob diese Menschen glücklich leben können, wenn sie jeden Tag die Qualen der Tiere sehen und hören? Deren Angst und Verzweiflung erleben? So ohne Empathie kann wohl nur ein Mensch sein.

  4. Gabriele sagt:

    Diese Zahlen und Fakten sind unvorstellbar grausam und entsetzlich. Möge den Konsumenten dieses Fleisch der gequälten Tiere im Halse stecken bleiben.

    Horst und Marie, Euch wünsche ich ein wundervolles Leben mit viel Baden und Gründeln. Schön, dass es Euch gibt!

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