Denn Tiere sind keine Maschinen

Willkommen auf Hof Butenland

von Admin, am 28.06.2018.

Seit heute hat Butenland 12 neue Bewohnerinnen. Diese Hühner machen einen sehr mitgenommenen Eindruck, was aber auch kein Wunder ist, denn es handelt sich um sogenannte Elterntiere. Das heisst übersetzt, dass sie noch mehr verloren haben als ihre Leidensgenossen in den unterschiedlichsten Haltungsformen. Denn Elterntiere werden von der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung nicht erfasst, deshalb darf man ihnen makabererweise Dinge antun, die bei ihren Nachfolgern illegal wären.

Die Elterntiere in der Mast besitzen zum Beispiel wie ihre Nachkommen kein Sättigungsgefühl, was logisch ist, da man so etwas nur über mehrere Generationen wegzüchten kann. Allerdings leben sie länger, da sie nicht gemästet und nach wenigen Wochen getötet werden. Weil sie aber bei einer Verfettung für die Zucht nicht mehr geeignet wären, bekommen sie nur einmal täglich Nahrung und müssen ansonsten hungern. Diesen Hunger würden sie mit verstärktem Trinken auffangen, das wird aber auch verhindert, da sonst der Kot zu flüssig werden würde, also haben sie auch nur zu bestimmten Zeiten stark eingeschränkten Zugang zu Wasser.

Das ganze Elend zieht sich weiter über nicht eingehaltene Dunkelperioden, unzureichende Belüftung und kaum Kontrolle in den Ställen, zusammengefasst spart der Halter eben überall, wo es ihm erlaubt ist, und da gibt es bei Elterntieren kaum Tierschutzgrenzen. Interessant für den Leser ist sicherlich auch, dass hiervon natürlich auch Bio-Hühner betroffen sind. Denn das Huhn kann in einem noch so sauberen Stall sitzen, das gibt trotzdem keinen Aufschluß darüber, wo die Eltern vor sich hin vegetieren mussten. Diese Orte sind durch die Bank sehr bitter, da die dortigen Bewohner für keine Nahrungskette vorgesehen sind und deshalb die sowieso recht laschen Tierschutzgesetze sehr lose interpretiert und angepasst werden dürfen.

Wir werden diesen 12 Seelen nun einen anständigen Ruhestand in Freiheit, unter Selbstbestimmung und mit ganz vielen Gratis-Pavarotti-Konzerten anbieten und dabei hoffen, dass sie die Kraft finden, diesen noch möglichst lange zu geniessen. Selbstverständlich ist das leider nicht, denn rein profitorientierte Menschen haben ihnen direkt von Geburt an so massive Steine in den Weg gelegt, dass das Erreichen der natürlichen Lebenserwartung quasi unmöglich ist. Was uns nicht daran hindern wird, zumindest für diese 12 Personen den Restweg mit so vielen Rosen wie eben möglich auszustreuen.

Ein Artikel über das Leiden der Hühnereltern:
http://www.spiegel.de/…/gefluegelmast-so-leiden-die-huehner…


Kategorie: Allgemein

11 Antworten zu “Willkommen auf Hof Butenland”

  1. Petra Frank sagt:

    Das arme Huhn hat Küken bekommen?
    Jetzt verstehe ich woher die Küken kommen. Ich habe mir so lange darüber Gedanken gemacht, da ich noch nie ein Hahn bei den Hühner in den Eier-Batterien gesehen habe.
    Wie sieht dann erst der Hahn aus? Die haben doch bestimmt mehrere Hähne, welche Väter werden. Halten sie diese zusammen und lassen sie nur zum Huhn, wenn diese wieder Mutter werden soll? Wenn ja, dann bekämpfen sich doch die Hähne, oder?

  2. Ute sagt:

    Also, das muss das Hoechste an Perversion sein: ein Tier zuechten, das permanent Hunger verspuert und ihm dann Essen vorenthalten…
    Ach, was sag ich – des Menschen Umgang mit Tieren im Ganzen ist das Hoechste an Perversion. Man lernt nur immer neue Schattierungen und Varianten davon kennen.
    Fuer diese Huehner freue ich mich und hoffe, dass sie eine recht lange Zeit auf Butenland geniessen koennen, wenn sie sich erst einmal erholt haben.

    Und Jens – 12 PERSONEN!!! Danke fuer die Wahl dieses Wortes! 🙂

  3. Heike sagt:

    Hallo Petra,
    das ist eine sehr interessante Frage und wird hoffentlich hier von wissenden Admins beantwortet..?

    Und hallo Ute,
    ja es ist eine total perverse Veranstaltung was wir Menschen hier tun! Und lassen!
    Seufz, es ist ein Fass ohne Boden.

    12 Personen ist toll ausgedrückt, da schliesse ich mich begeistert an!!

    So nebenbei ein kleines Update meiner Nachbarspferde. Die sind nun Tag und Nacht auf einer großen Weide, die aber langsam abgegrast ist. Mal sehen was dann kommt…. Wasser bekommen sie auf jeden Fall.
    Und sorry dass ich hier nicht mehr täglich unterwegs bin. Hab mich technisch umstellen müssen und leider gibt mein Handy die Tagebuchfunktion nicht her.
    Vielleicht kann da der Admin auch helfen??!!

    Vielen Dank schon mal, für das Aufnehmen der 12 Personen und den Rest.
    Lieben Gruß, Heike

  4. Elke sagt:

    Oh mein Gott, das habe ich wirklich nicht gewusst. Immer wieder unfassbar, zu was die Spezies Mensch fähig ist. Da bin ich doch gleich noch froher, dass ich seit vielen Jahren kein Fleisch mehr esse und seit mittlerweile 4 Jahren zu 90% vegan lebe. Schön, dass zumindest diese 12 Seelchen jetzt im Paradies leben. Ich hoffe, sie blühen schnell auf, können aber wahrscheinlich ihr Glück noch gar nicht fassen. VlG, Elke

  5. iski sagt:

    Willkommen ihr Lieben! Wir freuen uns sehr, dass ihr da seid und wünschen euch zunächst mal gute Erholung bzw. Genesung.

  6. Ute sagt:

    Heike – schoen, dass das Leben fuer „Deine“ Pferde etwas besser geworden ist! Schon boes, dass sich Leute, die fuer diese Tiere eigentlich nicht verantwortlich sind, sich mehr Gedanken und Sorgen machen, als die „Besitzer“! Aber gut, dass es wenigstens jemand tut!

  7. Christine sagt:

    Butenland ist einfach einzigartig!
    Fettes *danke*, dass Ihr die 12 armen Hühner-Mädels aufnehmt.
    Heike: das war bei meinem Handy auch schon mal, dass der Tagebuchlink gar nicht da war. Hab‘ dann bei Google-Suche Butenland rausgelöscht + auf gut Glück einfach mal andere Suchworte hergenommen wie ‚Hof Butenland‘ oder ‚Tierschutz Stiftung Butenland‘ + irgendwann hats dann wieder geklappt + ich hatte meine Lieblingsseite wieder.
    Vielleicht klappts so bei Dir auch, damit Du wieder voll dabei sein kannst!

  8. Monika sagt:

    Schon wieder etwas Neues gelernt – wenn auch leider Negatives. Ich beschäftige mich schon lange mit Tierschutzthemen und dachte immer, mir sei alles bekannt, aber leider gibt es immer wieder so negative, für mich neue Nachrichten.
    Allen Neuankömmlingen ein herzliches Willkommen und langes Leben.

  9. Admin sagt:

    Hallo Heike, wir mussten uns tatsächlich vor gut einem halben Jahr entscheiden, ob wir das Surfen mit dem Handy sehr verkomplizieren oder allgemein nur noch das Ende einer Linkkette angezeigt wird. Also zum Beispiel bei der Verbindung „Hof Butenland – Die Tiere – Die Rinder“ nur noch die Texte bei den Rindern. Da haben wir uns dann dafür entschieden, dass weiterhin alle Texte angezeigt werden, aber das Navigieren mit dem Handy nur noch auf gut Glück klappt. Das ist leider ein allgemeines Problem bei diesem Programm hier. Wie Christine schon richtig meinte, musst du jetzt einfach mit anderen Begriffen suchen, wahrscheinlich am besten nach „Butenland Tagebuch“ und die Anzeige dann speichern. Sorry für die Umstände, aber da wir uns entscheiden mussten, ist diese Entscheidung zugunsten der Verfügbrkeit aller Texte ausgefallen.

  10. ines sagt:

    Auch mir ist sofort aufgefallen, dass Jens von Personen sprach. Das widerspiegelt einfach eure respektvolle Art allen Lebewesen gegenüber. – Vielen Dank für die Informationen zu euern neuen Familienmitgliedern. Man lernt einfach nie aus – in diesem Falle „leider“. Wir haben vor zwei Jahren über den Verein „Rettet das Huhn“ einige Tiere aus einer „Stallauflösung“ weitervermittelt und die Tiere abgeholt. Es war ein Schock, diese elenden Kreaturen zu sehen und unsere Fahrt war sehr angespannt ob dieser wertvollen Fracht. Wir dachten, wir haben dabei schon genug über die Perversion der Menschen gelernt, aber jetzt erfahre ich, dass es noch krasser geht. Solche Infos sollte man in den Kühltruhen der Supermärkte auslegen!

  11. Gabriele sagt:

    Obwohl wir alle schon genug über diese Perversionen den Tieren gegenüber wissen, muß man immer wieder würgen und schlucken, wenn man diesen Horror liest. Zugleich wird einem übel und die Wut steigt in einem hoch. Wie wunderbar, dass nun 12 geschundene Hühner bei Euch eine letzte Heimat finden. Von Herzen wünsche ich ihnen, dass sie sich bei Euch erholen können und den Albtraum der Vergangenheit vergessen können.

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