Denn Tiere sind keine Maschinen

Kuscheln bis das Sandmännchen kommt

von Admin, am 27.04.2018.

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Auf Butenland bieten wir unseren Pferden nicht nur viel Aktivität und Beschäftigung, hin und wieder kuscheln wir sie auch müde. Das kommt auf beiden Seiten immer sehr gut an. Momentan leben hier 5 Pferde auf dem Hof.

Im Video hat es sich der 21 Jahre alte Tjork auf Indiras Schoß so gemütlich gemacht, dass er glatt eingeschlafen ist. Die beiden sind zusammen auf den Hof gekommen, da sie schon vor Butenland eine unzertrennliche Freundschaft gebildet haben.

Ebenfalls im Video zu sehen ist Kaspar, unser 11jähriger Wirbelwind. Er war eigentlich zu einem Schicksal als Pferd beim Ponyreiten verdammt, glücklicherweise konnten wir ihn durch die Übernahme davor bewahren. Trotzdem hatte er lange daran zu knacken, dass er mutterlos aufwachsen und dazu noch die ersten Lebensmonate völlig isoliert in einer engen Box verbringen musste. Dadurch hat er natürlich weder Erziehung noch Sozialisation erfahren und wusste sich nicht anders als mit Bissen und Tritten durchzusetzen. Es hat fast ein Jahr gedauert, bis wir ihn berühren durften, sogar eine Therapie bei einer Pferdeexpertin war dafür nötig.

Viel geholfen hat ihm auch Loriot, der nächste Wallach im Bunde. Mit seinen 29 Jahren ist er das älteste Pferd auf Butenland und entsprechend altersweise. So hat er Kaspar nach dessen Ankunft unter seine Fittiche genommen und uns absolut bei unseren Bemühungen unterstützt. Die ersten 16 Jahre seines Lebens musste er als Schulpferd dienen, bis er dann 2005 auf dem Hof ankam und einen Neustart wagen durfte.

Ebenfalls ein Schulpferd war der 22jährige Monopoly. Nur hat er im Gegensatz zu Loriot aktiv für seine Haftentlassung gesorgt, denn er duldete irgendwann niemanden mehr auf seinem Rücken und setzte das konsequent mit Bissen durch. So durfte er dann 2013 nach Butenland in die große Freiheit reisen, wo er sich sichtlich entspannte und jede Art von Biss schnell Geschichte war. Wie Kaspar litt er unter einer Hufrehe, allerdings sind beide seit zwei Jahren beschwerdefrei.

Der Letzte in der Vorstellungsrunde ist Cello, ein ehemaliges Turnierpferd. Ebenfalls 22 Jahre alt musste er fast 18 Jahre lang auf die Jagd nach Pokalen gehen, zuletzt noch unter Verabreichung starker Schmerzmittel, was im Reitsport häufig praktiziert wird. Entsprechend kaputt kam er auf Butenland an und reagierte erstmal panisch auf alles, was irgendwie nach Streß oder Arbeit ausgesehen hat. Doch schon nach wenigen Monaten Butenlandtherapie wurde er merklich ruhiger und kommt inzwischen sogar zu uns, wenn er seinen Namen hört. Er weiß ja, dass ihn nie wieder jemand für irgendeine Tierquälerei missbrauchen wird und vertraut uns deshalb vollkommen.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Kuscheln bis das Sandmännchen kommt”

  1. Rielle sagt:

    Das ist ein wirklich anrührender Film über Liebe und Vertrauen!

  2. Christine sagt:

    Was für wunderschöne Pferde, die Indiras Zuwendung vertrauensvoll genießen.
    Der Film macht mich jetzt froh, denn gestern hab‘ ich einen wirklich schlimmen Bericht über schwangere Stuten gelesen, aus deren Urin man ein Medikament herstellt, das in der Massentierhaltung für Schweine verwendet wird + beim Menschen in den Wechseljahren.
    Der Bericht über das Leid dieser Pferde war herzerschütternd – war unglaublich traurig + wütend, wie Menschen Tiere behandeln.
    Deshalb danke an Butenland – das liebevolle Video tut einfach gut.

  3. Wo aus Wu sagt:

    Wäre es doch „nur“ der Urin. Das GAnze lässt sich nämlich noch steigern!
    Die trächigen PMU-Stuten (pregnant mare urin) stehen monatelang in engen Boxen mit einem Gestell umgeschnallt, mit dem ihr Urin gesammelt wird. Er enthält Östrogen, das in der Hormonersatztherapie bei Menschen eingesetzt werden. Die Fohlen sind Nebenprodukt und gehen größtenteils über Mastbetriebe ins Schlachthaus.
    Die PMSG-Industrie (pregnant mare serum gonadotropin) hält halbwilde Pferde in großen und abgeschiedenen Arealen in Südamerika. Die trächtigen Stuten produzieren das PMSG. Es wird aus ihrem Blut gewonnen. Pro Woche werden Ihnen dann mit dicken Kanülen in Entnahmeständen, in die sie hineingeprügelt werden, ca. 10 l Blut abgenommen. Danach sind die fix und fertig. Ein Pflanzenfresser kann diesen enormen Eisen- und Eiweißverlust halt nicht mal eben kompensieren. Da der Quell nur in den ersten 11 Wochen „sprudelt“ reißt man ihnen dann die Fruchtblase auf, damit sie abtreiben und dem Produktionsprozess wieder zugeführt werden können. Ca. 30% überleben das nicht und verrotten in der Pampa. PMSG wird u.a. zur Synchronisation der Sauen in der Schweine-Massenproduktion eingesetzt. Dann braucht der Eber nur einmal zu kommen, aber nicht höchstpersönlich, sondern der aus der Tube. Die überproduzierten Ferkel werden dann totgekloppt … Ich poste jetzt mal nicht die Links, kann man in youtube über PMSG und PMU suchen.
    In den USA gibt es aber auch Organisationen, die Pferde aus der PMU-Industrie aufnehmen und in großen Herden frei halten. Diesen Link poste ich mal:

    https://www.youtube.com/watch?v=KvH2_l7FvtA

  4. Christine sagt:

    Hallo an Wo – das sind echt grausame weitere Infos.
    Dein link über die 200 geretteten Pferde im Sanctuary of Oregon ist da wirklich ein Lichtblick! Danke.

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