Denn Tiere sind keine Maschinen

Das 11. Törchen

von Admin, am 11.12.2017.


ENTlich ist der Adventskalender mit dem 11. Törchen auch bei den Butenländern mit Hauptwohnsitz auf dem Wasser angekommen: Unseren Enten.

In freier Wildbahn können Enten bis zu 15 Jahre alt werden. Das gilt natürlich nicht für die Opfer, die nun verstärkt zu Weihnachten, aber auch sonst über das Jahr verteilt, gehäutet, geköpft und getötet auf dem Essenstisch landen. Diese Wesen werden je nach Entenart 8 – 12 Wochen gemästet, dann zum Schlachthof gekarrt und dort umgebracht. Manche Pechvögel im wahrsten Sinne des Wortes erleben ihren Kehlenschnitt bei vollem Bewusstsein, da ihre Betäubung im Strombad per Akkord verläuft und deshalb nicht immer gewährleistet ist. Bevor sie in ihren Tod gefahren werden, ist es normal, sie über 8 Stunden hungern zu lassen, damit sie den Transporter nicht zu sehr verkoten. Logisch, dass gerade diese Wasserwesen dadurch dehydrieren, eine hohe Sterbequote auf diesen Transporten ist schon fest in der Gewinnmarge einkalkuliert.

Auch in den Mastwochen erleben diese Tiere die Hölle auf Erden. Das fängt schon damit an, dass ihnen ihr Grundelement Wasser fast vollständig genommen wird. In Freiheit finden Enten dort ihre Nahrung, sie sind leidenschaftliche Taucher, verbringen weite Strecken des Tages dort und schlafen oft auch auf Gewässern. In der Mast müssen sie sich mit Tränken zufriedengeben, die nicht mal ansatzweise Raum für die wichtige Körperpflege lassen.

Enten leben eigentlich auch monogam, in der Mast sind aber je nach Geschlecht Gruppengrößen mit über 10.000 Mitgliedern die Regel. Immer wieder werden Fälle von Kannibalismus beobachtet, weswegen man den Tieren die Krallen kürzt und die Schnäbel amputiert.

Kein Wunder, dass bei Mastenten Krankheiten und Verletzungen die Regel sind. Die Haltung auf Gitterböden fördert Beinverletzungen und Wucherungen an den Zehen, das Herz-Kreislauf-System wird extrem belastet und es kommt zu gestörten Knochenentwicklungen. Am Ende der Mastperiode ruhen die Erpel nur noch auf ihrer Brust, da diese so gewaltig angewachsen ist, dass die Tiere sie kaum mehr anheben können. Da die Enten in ihrer Verzweifelung auch im Kot und in der Einstreu gründeln, werden ihre Nasenlöcher verklebt und schwere Atemstörungen sind die Regel.

Und das alles nur, damit der Mensch einen Gaumenkitzel hat, verstärkt bestellt am angeblichen Fest der Liebe und der Besinnlichkeit. Obwohl es mittlerweile unzählige Ersatzprodukte gibt, die womöglich anders schmecken, aber auf keinen Fall schlechter. Denen aber vor allem der Hauch von Blut und Elend komplett abgeht. Wir werden nie verstehen, was es da eigentlich zu überlegen gibt.


Kategorie: Allgemein

8 Antworten zu “Das 11. Törchen”

  1. Ursula sagt:

    Fleischfressen ist eine Sucht. Die Sucht
    nach Leichengift.

  2. Ellen sagt:

    Es ist schrecklich, was diesen armen Wesen in ihrem kurzen Leben (wenn man es überhaupt Leben nennen möchte) widerfährt und ich frage mich immer, wie jemand dieses Elend mit „Genuß“ umschreibt. Aber das Mästen, Umbringen findet natürlich fernab statt – Mensch will sich damit nicht auseinandersetzen, geschweige denn diese „Essen“ vom Speiseplan streichen. Die Mehrzahl der Mitbürger sind von Wegschauen und Gleichgültigkeit geprägt. Und die Politik versagt leider auf ganzer Linie………………………

  3. Sabine sagt:

    Der Fleischkonsum wird nicht weniger. Ob bei Grillfesten, Weihnachtsfeiern oder im Asialokal – die Menschen verzehren Fleischberge dass es mich schaudert. Selbst XXl-Schnitzel und Burger sind nicht aus der Mode. Wie lange ist Paul McCartney schon Vegetarier? Nee, ohne politischen Druck und anderere Rahmenbedingungen wird das nie was:-(

  4. Ines sagt:

    Du hast recht, Ellen. Verdrängen ist eine „Gabe“, die nur der Mensch besitzt.

  5. Ute sagt:

    Sabine, besser – hab gerade nachgeschaut: Paul McCartney ist seit ’13 Veganer. 🙂

  6. Christine sagt:

    Da hats die hübsche Ente auf Butenland gottlob gut – sie ist in Sicherheit, Freiheit und wird geliebt.

  7. Sabine sagt:

    Danke Ute – und ich denke Vegetarier ist er schon viel länger…

  8. Verdrängung, Gedankenlosigkeit und die macht des Geldes, das damit verdient werden kann.

    Ja, es ändert sich so wenig, so langsam und für so viele zu spät. Trotzdem: niemals aufgeben und tun, was man kann. So wie ihr! <3

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