Es gibt Tage, da fällt es schwer, nicht zu zerbrechen. So ein Tag ist heute für das gesamte Butenland-Team, denn wir mussten Abschied von zwei Bewohnern des Hofs nehmen, die uns allen sehr am Herzen lagen: Paul und Frieda.

Für meine Freunde von Hof Butenland war heute ein sehr schwerer Tag. Ich schreibe dies hier in der Hoffnung, dass es auch weitere Butenland-Fans lesen… Es gab zwei sehr traurige Nachrichten. Gestern bereits war Paulchen Kuhney, dessen 3. Geburtstag erst am 6.10. zu feiern war, aus heiterem Himmel gestürzt und hatte sich dabei einen offenen Trümmerbruch zugezogen. Er wurde medikamentös versorgt, geröntgt und sein Bruch von fünf (!) Tierärzten, davon eine internationale Koryphäe, begutachtet. Ihr Urteil lautete einhellig, man könne Paulchen leider nicht mehr helfen. Heute Vormittag wurde dieses hinreißende Tier erlöst. Paulchen hatte einen sehr schweren Start gehabt, war das, was man „verwachsen“ nennt, Knochensubstanz und Herz waren angegriffen; vom Gemüt her war er so verträumt, vertrauensvoll, anhänglich… Ich persönlich halte es für ein kleines Wunder, dass die Butenländer ihn bis zum 3. Geburtstag versorgen konnten; aber seinen Verlust zu überstehen, wird auch noch mal viel Kraft kosten.
Und dann heute in der Früh der zweite Schlag: Karin fand Frieda (18, Butenländerin seit 13 Jahren und Herdenchefin) tot im Stall. Der Tierarzt diagnostizierte Herzversagen, vermutlich ist sie einfach eingeschlafen. Frieda ist die erste Kuh, die Karin und Jan damals gerettet haben. Sie haben sehr an ihr gehangen, und nun auch noch sie zu verlieren, muss einfach niederschmetternd sein.
Ich habe, aufgrund früherer Erfahrungen, zwei persönliche Bitten an diejenigen Butenland-Fans, die dies lesen: Ihr könnt natürlich gern liebevoll schreiben und kondolieren, aber bitte unterlasst nach Möglichkeit Bemerkungen von der Art „Hätte man nicht…“ und „Man sollte vielleicht..:“ etc. Von außen fallen einem immer ungebetene Ratschläge ein, aber wenn man nah dran war, kann man versichern: Karin und Jan haben für diese Tiere im Leben und während ihrer Krankheiten und letzten Tage alles, wirklich alles Erdenkliche getan.
Zweitens: Bitte schreibt nicht von der Regenbogenbrücke. Das Bild ist tröstend gemeint, aber wenn man es zum 100. Mal hört/erlebt, tut es einfach nur noch weh.
Ein Drittens fällt mir auch noch ein: Wenn ich es recht verstehe, würden Karin ein paar Tage Zurückgezogenheit ganz gut tun; wer trauert, will und kann nicht andauernd kommunizieren. Bitte gebt den Butenländern diese Zeit der Ruhe; denn auch wenn Paulchen und Frieda „öffentliche Personen“ des Kuhlebens waren, waren sie doch zuallererst ganz enge Freunde, ja Familienmitglieder von Karin und Jan. – Wir vermissen Euch, Frieda und Paul, und wir denken an Euch und lieben Euch, Euch Menschen von Hof Butenland, die Ihr ihnen ein wundervolles Zuhause gegeben habt.

Text: Hilal Sezgin