Denn Tiere sind keine Maschinen

Nicht deine Mutter – nicht deine Milch!

von Admin, am 07.09.2017.

Was ist an der Milchindustrie bedenklicher? Ihre reine Existenz oder doch eher die Versuche, die verursachte Tierquälerei zu glorifizieren. Letzteres ist auf jeden Fall nichts für schwache Nerven, denn unter dem Banner werden auch größte Verstösse gegen jedes Tierrecht zu Ereignissen umgepolt, über die sich die Opfer sogar noch freuen dürfen.

So auch heute geschehen in einem aktuellen Tagesbeitrag von „Superkühe“, eine Dokumentationsserie über Milchproduktion https://www.facebook.com/superkuehe/videos/1712355335478393/, für die sich nicht mal ein ansonsten seriöser Sender wie der WDR zu schade ist. Wir verfolgen dieses Projekt sehr aufmerksam hier auf Facebook, und heute müssen wir uns einfach mal äußern.

Da wird vollmundig ein Kälbertaxi angepriesen, mit denen Kälber von der Weide transportiert werden, um ihr weiteres Leben in einer Kälberbox zu verbringen. Alles mit ganz viel Lachen, die Tiere werden extra fürs Fernsehen sogar knapp mit „So!“ und „Hallo“ angesprochen, und alles setzt auf den Niedlichkeitsfaktor, damit ja niemand darüber nachdenkt, was da eigenlich gerade mit dem ach so süßen Kalb passiert.

Wir wollen das unbedingt an dieser Stelle aufklären, bevor wir von dieser unerträglichen rosaroten Fake-Welt noch rhetorische Diabetes bekommen. Mit dem Kälbertaxi werden Familien auseinandergerissen. Familien von Lebewesen, die ohne dieses Kälbertaxi mindestens ein Jahr zusammenleben, sich nie länger als wenige Stunden voneinander trennen, und die schon nach kürzester Zeit so eine innige Beziehung entwickeln würden, dass sie sich an der Stimme und am Geruch erkennen.

Dieses komplette Beziehungskonstrukt wird ihnen vom Menschen aber vollständig genommen, weil er Gier auf die Muttermilch der Kuh entwickelt hat, diese Kühe deshalb ununterbrochen schwängert, ihnen die Kinder nimmt, und diese in Kälberboxen sperrt, wo sie als Quasi-Säuglinge fern von der Mutter mit Milchersatz abgespeist werden und sich auf eine Karriere als Milchmaschine oder Schlachtopfer vorbereiten dürfen.

So etwas kann man nicht schön reden, man kann es auch nicht weglächeln, schon gar nicht kann man es mit eiskalten „Hinter den Kulissen“-Reportagen auch nur ansatzweise entschuldigen. Die Muttermilch von Kühen gehört ausschließlich den Kälbern. Kälber wie unsere Jule, die jetzt seit fast zwei Jahren bei ihrer Mama Jette trinkt und damit längst noch nicht fertig ist (was heute auch im Tagesvideo festgehalten wurde). Oder Kälber wie unser Mattis, der auch mit 6 Jahren nicht von Mutti Dinas Seite weicht, auch wenn er heutzutage nur noch hin und wieder Milchschaum abstauben kann. Selbst Kälber wie unser Martin, den Mutter Martina trotz anderer Karrierepläne auch ein gutes Jahr gestillt hat.

Kälbertaxis, Kälberboxen und andere Begrifflichkeiten aus der Milchindustrie sind ein Verstoss gegen jede Art von Respekt gegenüber Tieren. Das ist schon schlimm genug. Wieso kann man nicht wenigstens damit aufhören, diese alltägliche Tierquälerei noch zynisch als Disneyland für die lobbylosen Opfer zu verkaufen, auf einem Sender, für den auch so mancher Tierschützer seine GEZ-Beiträge auf den Tisch legen muss?


Kategorie: Allgemein

13 Antworten zu “Nicht deine Mutter – nicht deine Milch!”

  1. Ute sagt:

    Zum Leiden geboren….
    Da koennen die Worte noch so sanft sein und mit strahlender Miene von sich gegeben werden, die Tatsache bleibt – die Trennung des Kalbes von seiner Mutter ist nur der Beginn eines gefolterten Lebens. So traurig, der letzte Blick des Saeuglings aus dem „Kaelbertaxi“ auf seine in der Entfernung verschwindende Herde!
    Und auch zum Heulen, dass selbst am Tierschutz sehr interessierte Gruppen das Ausmass der Tierquaelerei nicht voll verstehen. Hat am 29/08 doch „One Green Planet“ einen Beitrag gepostet, der die Rettungsaktion eines sechs Monate alten Kalbes als eine Operation , die Tierleid vorbeugen sollte, vorgestellt. Zu spaet – das Leiden geschah schon, als das Kalb nach der Geburt von seiner Mutter getrennt wurde…..

  2. Ines sagt:

    Menschen sind nicht nur grausam in ihren Handlungen gegenüber Tieren, sie sind auch Meister darin, sich Dinge schön zu reden/schön reden zu lassen, wenn das ihr Gewissen (soweit man davon überhaupt sprechen kann)erleichtert. Und sie glauben mit Begeisterung alles, was ihre Grausamkeiten verniedlicht. – Sorry, aber die Ausnahmen sind leider verschwindend gering.

  3. Susanne sagt:

    „rosaroten Fake-Welt“ – Das trifft übrigens auf alle Bereiche unseres Lebens zu!

    Als empathischer Mensch sieht man sofort was da geschieht mit dem sogenannten „Kälbertaxi“. Man raubt, noch dazu völlig beziehungslos zu Kalb und Muttertier und allen andern umhertsehenden Kühen, der Mutter und der Gruppe ihr neugeborenes Herdenmitglied; um es dann völlig isoliert in eine Kälberbox zu sprerren. Unfassbar kalt, unempathisch und unmenschlich!! Wo haben diese Menschen ihr Mitgefühl gelassen??? Noch dazu ist Milch absolut ungesund und macht die Menschen krank und schlapp. Welch hirnrissiger Wahnsinn!! Wir sollten es besser wissen!

  4. Susanne sagt:

    Pflanzliche Fette: Öle, Avocados, Nüsse sowie jegliche Art von Pflanzenmilch (Mandel, Soya, Kokos, Reis, usm.) sind ein guter und noch dazu viel gesünderer Ersatz für zudem ultrahocherhitze und sonstwie denaturierte Milch und Milchprodukte und tierische Fette! Die meisten Hautpickel der Menschen kommen übrigens meißtens von Milchprodukten, das nur mal als geringste Auswirkung dieses völlig fehlgeleiteten Konsums!

  5. Steffi sagt:

    Da kann ich Susanne zustimmen. Ich lernte im Urlaub eine vegan lebende Ärztin kennen. Ethische Gründe spielen auch eine Rolle, aber sie lebt auch aus gesundheitlichen Gründen vegan, eben weil sämtliche Milchprodukte ganz schlecht für die Haut sind (u.a.). Außerdem sieht sie die verheerenden Auswirkungen des Konsums tierischer Produkte an vielen Patienten…. war wirklich interessant… und nicht das erste Mal, dass ich dies aus der medizinischen Ecke hörte. Kann nur jedem empfehlen sich dahingehend schlau zu machen…

  6. Thekla sagt:

    Um das zu ergänzen: Ich habe mal im Radio einen Beitrag in einer wissenschaftlichen Sendung gehört: Da wurde in einem wissenschaftlich neutralen Ton darüber berichtet, dass es vorkommt, dass Kälber nach der Trennung von der Mutter Blut schwitzen.
    Und der Wissenschaftler wollte jetzt herausfinden, wie das zu verhindern ist.
    Ich war so entsetzt und mir war so übel, als ich das hörte – und das Schlimmste ist die Hilflosigkeit. Und zu dem Zeitpunkt habe ich mich noch nicht einmal vegan ernährt.

  7. Christine sagt:

    Bin so was von froh, dass es Butenlands gerettete Tiere gibt.
    Alle meine (unsere) Patenkinder♡ schenken so viel Glück + Freude – einfach ein positiver Gegenpol zu den aufgezeigten Gräueltaten gegen unsere genau wie wir empfindenden tierlichen Mitgeschwister.

  8. Ute sagt:

    Hi, Thekla! Dein Kommentar hat auch bei mir Entsetzen hevorgerufen, darum habe ich mich gleich an Mr. Google gewendet und dort von einer Erkrankung „Thrombopathie“ erfahren, die dieses spontane Bluten verursachen kann. Ein weiteres Leiden, „Haemhidrose“, wird auf Wikipedia nicht nur als allopathische(?) Erscheinung beschrieben, sondern auch mit Angstzustaenden in Verbindung gebracht…
    Wie so sehr ich Deine (fuer mich oft hoffnungslose) Hilflosigkeit verstehe!!

  9. Heike sagt:

    Ja, es bricht einem das Herz!
    Seit ein paar Wochen sind mir auf hiesigen Weiden Kälbergruppen aufgefallen die alleine bei Wind und Wetter ohne Baumbestand oder Hecken am Rand geschweige den Unterschlupf auskommen müssen. Das Schlimme daran ist die Größe dieser armen Wesen, es sind noch ganz kleine Babys, wohl gerade groß genug dass der Bauer sie draußen lässt. So völlig ohne Erwachsenenbeistand geschweige denn der Mamas. Ich weiß gar nicht ob es mich tröstet zu wissen dass sie zumindest die Freiheit der Weide kennenlernen dürfen…. Es ist zum Heulen!

  10. Susanne sagt:

    „Solange der unermessliche Raum Bestand hat und solange es noch empfindende Wesen gibt, möge auch ich ausharren um das Leid auf der Welt zu verbannen.“ Shantideva

    Bei Hoffnungslosigkeit lesen — und weitermachen! Om Shanti

  11. Steffi sagt:

    apropos „…Leid auf der Welt verbannen“:
    eine Wahl steht an! Auf Wiki findet man unter „Bundestagswahl 2017“ ALLE Parteien, die antreten. Auch bei „Demokratie“- und Wahl-Verdruss: jede nicht abgegebene Stimme stärkt u.U. die falschen Parteien!

    Ein „Schwarzer im grünen Pelz“ (ich meine das Zitat stammt von Christian Ehring aus extra 3), der sich über einen 1000-Kühe (eintausend!) Stall freut…. eine „christliche“ Partei, die das Halten von Wildtieren in Zoos Klasse findet und auch sonst alles tut, um den Tierschutz zu Gunsten der Fleischlobby u.a. auszuhebeln….

    Also: jetzt schon informieren und wählen gehen!

  12. Thekla sagt:

    Ich finde alleine die Beiträge hier lassen nicht den Mut verlieren.
    Aber immer wieder denke ich daran, dass ich ja auch erst umdenken und das offensichtliche in Frage stellen musste, nämlich dass nicht nur der Mensch empfindet.
    Und es scheint so, als wenn es immer mehr Menschen gibt, die so denken.
    Und die auch was machen – siehe die Butenländer und auch andere. Die brauchen ja auch Unterstützung.
    Und ja, die Wahl finde ich auch wichtig. Es gibt Tierschutzorganisationen,die zur Wahl stehen, aber denen eine Stimme zu geben, scheint mir nicht ratsam, weil sie ja eh nicht ins Parlament kommen.
    Aber die „Schwarzen im grünen Pelz“? Da guckt man besser nochmal genauer hin.
    Allen hier einen schönen Sonntag.

  13. Kabi sagt:

    Heike, das sehe ich hier auch häufig und ich kann nicht mehr hin sehen.
    Manchmal tollen sie auch mal zusammen herum, aber da ich weiß, was sie hinter sich haben und was ihnen bevor steht ….,
    wende ich mich beschämt, bedrückt, traurig und sehr verzweifelt weg, weil ich Mensch bin.
    Wie gern würde ich alle retten

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