Denn Tiere sind keine Maschinen

Lenchen feiert ihren 18. Kuhday

von Admin, am 27.09.2017.

Heute wird unser Lenchen 18 Jahre alt. Bis zu ihrer Rettung im April 2015 wurde sie in einem Boxenlaufstall eingesperrt. Weidegang kannte sie so gut wie gar nicht, sie durfte nur für knappe Trockenstehphasen ins Freie und kurz am richtigen Rinderleben schnuppern. Das sind die Zeitabschnitte bei einer Milchkuh zwischen Laktation und der Geburt des nächsten Kalbes, die meist nie länger als 8 Wochen dauern.

Lenchen hatte 11 Kinder, darunter 2 Totgeburten, und wie in dieser Industrie selbstverständlich durfte sie zu ihrem Nachwuchs nie länger als ein paar Minuten, höchstens Stunden Kontakt pflegen. Das war der Grund, warum wir unbedingt ihren letzten Sohn, den kleinen Emil, mit ihr zusammenführen wollten. Auf sehr verschlungenen Wegen hat das auch geklappt, aber obwohl sich die Zwei wiedererkannt haben, lag eine zu lange Zeit zwischen ihrer Trennung und der Rettung. So kam es nie zu einer innigen Mutter-Kind-Beziehung wie bei Dina und Mattis oder Jette und Jule. Außerdem zeigte sich Lenchen auch sichtlich überfordert, war sie es doch durch ihre tragische Lebenserfahrung gewohnt, dass man ihr die Kinder raubt und die verzweifelten Rufe nach ihnen ignoriert.

Trotzdem haben sowohl Emil als auch das Geburtstagskind ihren Platz in der Herde gefunden. Also wird heute gefeiert und eine besonders leckere Möhren-Apfel-Brötchen-Torte aufgefahren. Alles Gute, Lenchen, wie schön, dass wir dich in unserer Familie haben.


Kategorie: Allgemein

5 Antworten zu “Lenchen feiert ihren 18. Kuhday”

  1. Ellen sagt:

    Happy Kuhday – schön, dass Du Deinen 18. Jahrestag in Freiheit und in immer netter Gesellschaft feiern kannst. Ich wünsche Dir noch viele, glückliche Jahre auf den Weiden rund um den Hof.

  2. Ute sagt:

    Armes Lenchen – ich bin mir ueberhaupt nicht sicher, ob es nicht noch grausamer ist, den Kuehen einen Geschmack fuer was ihnen in Kuerze wieder vorenthalten wird zu geben und ihnen so vielleicht eine Erinnerung zu schaffen, die nur weh tun kann.
    Koennen Lenchen und ihre Artgenossen sich an einem Gedaechtnis erfreuen oder ist diese Erinnerung und damit vielleicht verbundene Sehnsucht dann nicht noch schmerzhafter als ihre totale Abwesenheit?
    Ist es am Ende „schonender“, die Grausamkeit der Gefangenschaft in Staellen ununterbrochen zu praktizieren?
    Aber wie dem auch sei – Lenchen feiert heute ihren dritten Geburtstag auf Butenland und das ist einfach nur schoen!

  3. Christine sagt:

    Ach Lenchen – Deine vita zu lesen ist echt übel + alles verursacht durch grausame, gierige, profitsüchtige Menschen.
    Da bin ich (wir alle hier) heilfroh, dass Du Deinen butenländischen Muhday endlich behütet + geliebt feiern kannst.
    Kanns einfach nicht verstehen, was an Fleisch oder Milch so Besonderes sein soll. Jeder fühlende Mensch kann sich doch umstellen – jaaaaa, das geht, wenn man nur mag – denn auch Tiere hängen wie wir an ihrem Leben + wollen wie wir auch respektvoll + mit Liebe behandelt werden.

  4. Ines sagt:

    Liebes Lenchen, nachträglich die besten Wünsche zum Geburtstag! Ich möchte mich dafür entschuldigen, was Menschen dir angetan haben. Was muss eine Mutter erduldet haben, wenn sie nicht mehr in der Lage ist, eine Beziehung zu ihrem eigenen Nachwuchs aufzubauen!

  5. Gabriele sagt:

    Es ist einfach nur schrecklich, was Dir angetan wurde, liebe Lehnchen. Ich wünsche Dir so von ganzem Herzen jetzt ein langes und gesundes Leben in Freiheit. Hoffentlich kannst Du die schreckliche Vergangenheit vergessen und erfährst, dass es auch viele Menschen mit einem großem Herz für Tiere gibt. Erfahre von diesen Menschen viel Liebe und Respekt. Happy Birthday, liebe Lehnchen nachträglich alles Gute!
    @ Ute und Christine: Ihr glaubt gar nicht wie vielen Menschen das Leid der Tiere total egal ist. Dies muss ich leider in Gesprächen mit diesen immer wieder voller Schmerz erfahren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert