Denn Tiere sind keine Maschinen

Lasst uns diskutieren

von Admin, am 09.06.2017.

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Herr Pahlke ist der Meinung:
„Nutztiere dienen einem Zweck. Der Berufsstand und seine Vertreter müssen offensiv klarmachen, das Nutztiere nun einmal einem Zweck dienen, sei es – im Fall von Rindern – Milch zu geben oder eben geschlachtet zu werden, um Fleisch zu liefern. Und es ist auch keinesfalls verwerflich, beispielsweise den Schlachtwert einer Milchkuh durch auffleischen zu verbessern, auch wenn das Tier hierdurch in seiner Trächtigkeit fortschreitet. Dass es nicht einfach ist, eine solche Diskussion zu führen, sei unbestritten, doch ebenso unbestritten ist, dass wir sie führen müssen.“

Wir meinen:
Wir geben Herrn Pahlke recht, das ist eine Diskussion, die wir unbedingt führen müssen. Wenn wir allerdings eine Zivilisation stellen möchten, dann darf diese Diskussion nicht darüber geführt werden, dass das Schlachten von schwangeren Kühen nicht verhindert werden kann und deshalb als völlig normal hinzunehmen sein sollte. Es darf auch nicht darum gehen, dass schwangere Kühe nur einen kleinen Prozentsatz stellen und sich deshalb niemand darüber aufregen darf.

Die Diskussion muss davon handeln, warum sich viele Menschen darüber aufregen, wenn ein Kalb im Mutterleib nach einem mehreren Minuten langen Todeskampf elendig erstickt, aber gleichzeitig die scheußlichsten Todesarten wie Vergasungen, künstliche Schlaganfälle durch einen Bolzenschuss oder das Aufschneiden einer Kehle hinnehmen und als normales Alltagsgeschäft akzeptieren. Ich kann durchaus erklären, warum der prähistorische Steinzeitmensch sich keine Gedanken über seine Tierausbeutung gemacht hat, wieso der in Selbstdefinition aufgeklärte Mensch der Neuzeit im gleichen Schema weitermacht und zur Verteidigung sogar seine Vorfahren aus dem Neandertal heranzieht, ist mir dagegen unbegreiflich.

Zumal er diese Referenzen auch noch exklusiv beim Thema Tierausbeutung bemüht. Niemand würde auf den Gedanken kommen, unsere Ahnen in Sachen Heizen als Beispiel zu bemühen, da sie das Feuer erfunden haben. Kein Mensch hebt die Frauenrechte im Neandertal hervor, weil die so praktisch über eine „Keulenschlag-in die Höhle schleifen-Besitzrecht geklärt“-Kette funktioniert haben. Überhaupt dient der Steinzeitmensch nirgendwo als Exempel, nur dass er Fleisch gegessen und Tiere ausgebeutet hat, soll überall als selbsterklärendes Superbeispiel funktionieren? Ich bitte euch …

Es gibt nicht ein Gebiet, auf dem Tierausbeutung für das Überleben notwendig ist. Im Gegenteil werden selbst von Befürwortern nur uninteressante Argumente wie Tradition, Massendenken, Geschmacksnoten und andere Luxusinteressen angegeben. Inzwischen ist sie auch nicht mehr alternativenlos, da es mittlerweile gerade beim Konsum eine breite Palette an Ersatzprodukten gibt, die ihren Namen noch nicht mal vedient haben, da sie wie z. B. Gemüse sogar vor dem Möchtegern-Original auf dem menschlichen Speisezettel standen oder nur eine identische Geschmacksnote, aber einen völlig anderen Grundstoff aufweisen.

Es besteht also tatsächlich erhöhter Diskussionsbedarf. Aber nicht darüber, ob es grausam ist, schwangere Kühe abzustechen, die Antwort darauf ist zumindest für fühlende Menschen absolut selbstverständlich. Viel mehr Aufklärung benötigen zumindest Teile der Menschheit darüber, dass es grundsätzlich grausam ist, intelligente, selbstbewusste, soziale Lebewesen zu quälen und zu töten. Und sogar beurteilen zu wollen, ab welcher Geschwindigkeit und mit welchem Vorleben das Beenden einer Existenz in Ordnung geht. Solange da über die richtige Antwort ein Diskussionspotential existiert, sollten wir tatsächlich darüber sprechen. Denn diese Existenz ist eine der großen Schanden für eine Art, die über sich selbst reflektieren kann und ein instinktives Gut/Böse-Bauchgefühl besitzt, das aber ständig unterdrückt, wenn es um die Behandlung unserer Mitgeschöpfe geht.

Text: Jens


Kategorie: Allgemein

8 Antworten zu “Lasst uns diskutieren”

  1. Ute sagt:

    The beauty of a human soul
    lies not in its intellect
    but in its humanity.

    ….and you, Sir, fall far short of even a semblance of humanity!

    Die Schoenheit einer Menschenseele
    liegt nicht in ihrem Intellekt,
    sondern in ihrer Menschlichkeit.

    …und Sie, Herr Pahlke, haben ein arges Defizit an auch nur dem Anschein von Menschlichkeit!

  2. Monika Hoffmann-Kühnel sagt:

    Ja, eine Diskussion über die Rechtmäßigkeit des Quälens und Tötens von Tieren muss geführt werden…aber mit wem? Nicht nur Menschen, die damit ihr Geld verdienen, werden weiter mit genau derselben Arroganz und Ignoranz argumentieren wie der Autor des Artikels. Nach Durchlesen des „Fachblatts“ glaube ich ohnehin nicht mehr, dass wir auf demselben Planeten leben! Aber es gibt auch kleine Lichtblicke: selbst in völlig normalen Kneipen und Restaurants tauchen immer mehr vegane Gerichte auf…

  3. Doro sagt:

    Ich muss leider mal heftig zurückrudern.
    Ich habe selbst erst gestern zum 1.Mal von besagtem C.H. (s.o.) gehört, und in gutem Vertrauen auf die Webseite geschaut…da las ich einiges, was vernünftig und ethisch korrekt klang.
    Inzwischen habe ich ein wenig intensiver recherchiert und es zeigt sich leider, das C.H. bereits durch unkollegiales, selbstherrliches und sogar betrügerisches Verhalten aufgefallen ist. Manchmal reisse ich meine Klappe einfach zu früh auf, sorry, Leute, vergesst es, war bullshit.

  4. Admin sagt:

    Hallo Doro, bitte nicht böse sein, aber ich habe deinen Beitrag gelöscht. Wir möchten hier keine Werbung für Parteien, Religionen oder irgendwelche anderen Vereine unterstützen und bitten da um Verständnis. 🙂

  5. Inga sagt:

    Der Redakteur hat Angst um seinen Job, und es schön, dass er die haben muss, weil immer mehr Menschen sich halt ein bisschen mehr Gedanken machen als „Nutztiere sind zum Nutzen da“.

    Aber wir sind Gewohnheitstiere, es geht nicht anders, als mit Geduld lange geübte Denkweisen zu korrigieren. Ich habe gerade ein Büchlein über Schafe gekauft. Dachte ich. Es handelte aber nur von der Geschichte unserer Schafausbeutung, kein einziges Schaf wurde wirklich darin beschrieben. Vor einigen Jahren noch wäre mir das nicht aufgefallen. Es ist schockierend, aus dem Käfig der ewig wiederholten Binsenwahrheiten auszubrechen und festzustellen, was wir anrichten, aber es ist auch befreiend für uns selbst und schafft Raum für neue Wahrnehmungen.

  6. Doro sagt:

    Lieber Admin, ist mir recht, total in Ordnung.
    Dann lösch doch den 2. auch, bitte.

  7. Christine sagt:

    Schon das Diskussionsthema ist für mich völlig inakzeptabel.
    Manche Leut‘ haben ihren Kopf anscheinend eh nur auf, um Brotzeit zu machen…
    Kein Mensch hat das Recht, einem anderen Lebewesen Leid zuzufügen – Tiere fühlen ganz genau wie wir.

  8. Gabriele sagt:

    Sorry, ich kann mir das alles nicht durchlesen, weil mir bei diesen absurden tierquälerischen Argumenten alles hochkommt. Ich kann nur sagen, dass diese „Leute“, die so über unsere fühlenden Mitgeschöpfe denken, noch nicht auf der menschlichen Bewußtseinsstufe angekommen sind. Schade, daß „sowas“ leben darf und so wunderbare Wesen wie z.B. Kühe sterben müssen.

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