Denn Tiere sind keine Maschinen

Besuch von einer Räubertochter

von Admin, am 26.05.2017.

Die Räubertochter war mit Mitstreitern auf Hof Butenland, um die Spendenerlöse ihres Standes von Boxer + Benjamin beim Tierleid-Freies-Bremen vom 6. Mai 2017 zu überbringen. Hier ihr wunderschöner Bericht:

Da war dieses „Kneif mich mal, damit ich weiß, daß ich nicht träume!“, was eigentlich immer nur in Filmen und Büchern vorkommt. Ich fühlte mich in eines dieser vielen FB-Videos projeziert. Paul Kuhney, Fiete, Janne, Lenchen, Chaya und all die anderen…auf einmal war man mittendrin. Einmal den Kuhdamm langlaufen und nicht nur dabei zusehen, wie eine bunt gemixte Schar „kleiner“ Berühmtheiten dies tut. Ganter Hope, in den wir uns an diesem Tag wohl alle ein bißchen verliebt haben. Schweine, die umfallen, weil das Bauch kraulen so schön ist oder köstlich schmatzend eine Ananas verspeisen. Das Riesenbaby Mattis, bei dem selbst Tierärzte große Augen kriegen. Und andauernd lief irgendwo ein kleiner Hund durchs Bild. Ein kleines Paradies, in dem jedes Individuum soweit irgendwie möglich frei sein kann. Selbstbestimmt, ohne einen Zweck oder Nutzen zu erfüllen. Ein Ort, an dem auch Tiere Rechte haben, nicht nur Menschen.

Nicht, daß es hier keinen Kummer gäbe. Überzüchtete Hochleistungsrinder, die unter den Folgen der Ausbeutungsindustrie leiden. Hier eine Kuhdame mit schiefem Becken, dort eine Kuhdame, die unter Beobachtung steht und auf den letzten Tierarztbesuch vorbereitet wird. Fast jeder hier hat eine traurige Geschichte. Aber wenigstens für einen Moment wollte man all das Leid ausblenden, das in den Mastanlagen und in den Schlachthöfen. Das Leid der Nachbarskühe, die so nah am Paradies, ihr kurzes Leben in der Ausbeutungsindustrie führen müssen.

Ich habe an diesem Tag meinen Lieblingsort gefunden. Ich bin so froh, daß ich mich vor Jahren entschieden habe vegan zu leben. Das ich diesen Ort erleben darf, mit dem Wissen, daß ich diesen Wesen kein Leid mehr antue. Und ich möchte weiter kämpfen, sei es an Soli-Ständen, auf Demonstrationen, bei Blockaden oder einfach nur zu Hause auf dem eigenen Teller. Wir alle atmen, fühlen und wir alle haben nur ein Leben. Und das ist unser kostbarster Schatz, unabhängig, wie viele Beine wir haben, ob wir uns mit Worten oder Muhlauten unterhalten, ob wir Sonja oder Rosa-Mariechen heißen.


Kategorie: Allgemein

4 Antworten zu “Besuch von einer Räubertochter”

  1. Rielle sagt:

    Der Bericht ist sehr schön und ich gestehe, ich bin schon etwas neidisch. Die Lebewesen auf Butenland persönlich zu sehen, stelle ich mir wunderschön vor. Aber auch aus der Ferne nehme ich sehr gerne an ihrem Leben Anteil und freue mich über jeden Bericht, jedes Bild und jedes Video.

  2. Christine sagt:

    Schön – Butenland inspiriert halt einfach!

  3. Inga sagt:

    Ich sitz ja immer noch vor der Kiste, obwohl mich niemand kneift. Aber der Butenlandeffekt hat sich auch so schon längst eingestellt, die Freude, Anteil zu nehmen und etwas tun zu können.

    Auch möglicherweise am Traurigen teilzunehmen. Wer wird da „auf den letzten Tierarztbesuch vorbereitet“?

  4. Karin sagt:

    Hallo Inga,

    Herbstzeit und Luise leiden an fortscheidender Athrose. Herbszeit lag schon einige Male fest, so dass wir nächtliche Runden drehen. Lg Karin

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