Denn Tiere sind keine Maschinen

Welcome, Ellie

von Admin, am 04.04.2017.

Anlässlich des Geburtstags von Ellie möchten wir nochmal den Beitrag zeigen, den der Filmemacher Marc Pierschel (Live And Let Live/The End of Meat) über ihre Ankunft für uns gedreht hat. Wir schauen uns die drei Minuten immer mit einem bittersüßen Beigeschmack an.

Süß ist er, weil die Freundschaft zwischen einer Kuh und einem Menschen beschrieben wird, die sogar dafür gesorgt hat, dass die Kuh endlich ihr artgerechtes Leben führen darf. Und die auch über die Jahre fortbesteht, was man unter anderem daran sieht, dass Kristina, Ellies Retterin, sie regelmäßig besucht und auch zum heutigen Ehrentag ein liebes Geschenk geschickt hat.

Gleichzeitig ist es aber auch bitter, weil irgendwo im Video der Satz fällt, dass Ellie etwas Besonderes ist und etwas Besseres verdient hat als ein Leben auf dem Spaltenboden. Und diese Aussage hakt leider ziemlich, denn Ellie sticht in Bezug auf Freiheitsliebe, Emotionsfähigkeit, Selbstbewusstsein und einfach Liebenswürdigkeit nicht mal ansatzweise irgendwo heraus. Es gibt Menschen auf Butenland, die ihr Leben lang mit Tieren gearbeitet haben, ohne auch nur eine einzige böswillige Version kennengelernt zu haben, die es verdient hätte, ihr Leben in Gefangenschaft, unter Schmerzen und ohne Würde zu verbringen.

Ellie hatte einfach das Glück, dass sie zur richtigen Zeit am richtigen Ort war und deshalb die Chance erhielt, einem Menschen zu zeigen, dass sie nicht zur Ausbeutung auf diese Welt gekommen ist, dass sie Gefühle hat, Familien bilden und Freundschaften schliessen kann, und dass sie einfach alles Recht dieser Erde hat, ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit zu führen. Eine Chance, die jedes beliebige Tier in jedem beliebigen Betrieb erfolgreich ergriffen hätte, wenn es sie nur bekommen hätte.

Bei diesem selbstbestimmten Leben wünschen wir dir weiterhin von Herzen viel Spaß, Ellie. Den Geburtstagswunsch möchten wir aber diesmal auf alle Tiere ausweiten, indem wir ihnen die Daumen drücken, dass immer mehr Menschen sie als die charakterstarken Individuen sehen, die sie schon immer gewesen sind, und dabei begreifen, wie falsch es ist, diesen friedlichen Wesen in welcher Form auch immer bewusst zu schaden, nur um eine Geschmacksnote, einen Modetrend oder ein Unterhaltungsbedürfnis zu befriedigen.

https://vimeo.com/130696321


Kategorie: Allgemein

11 Antworten zu “Welcome, Ellie”

  1. Steffi sagt:

    Liebe Karin und lieber Jan und liebe Butenländer, ich möchte euch am liebsten einfach nur umarmen und immer wieder DANKE sagen. Danke und danke und danke. Big hug.

  2. naficeh sagt:

    danke lieber admin für deine klaren worte. schon damals bei ellis ankunft und nachher im film konnte ich mich damit nicht anfreunden, dass elli es aufgrund der ‚freundschaft‘ mit der tochter des landwirtes es ‚verdient‘ hatte, nicht weiter zu vegetieren und ausgebeutet zu werden wie die verbliebenen anderen kühe auf dem hof. die hatten einfach nicht das glück als etwas besonderes gesehen zu werden und leiden weiter. mich macht es traurig und wütend, wenn wir menschen meinen das recht zu haben, zu differenzieren und eigentlich willkürlich einem tier wohlwollend gegenübertreten und dem anderen mit gleichgültigkeit. ich wünsche mir so sehr, dass tiere frei sind von maßstäben und gefühlen von uns menschen und alle, alle, gesehen werden als individueen, die das gleiche recht auf ein erfülltes leben haben wie wir. so wie auf butenland.

  3. Inga sagt:

    Ich finde es immer wieder erschreckend, wenn es heißt, dieses oder jenes Lebewesen hätte es einfach „verdient“, anständig oder überhaupt nur weiterleben zu dürfen wegen dieser oder jener Charaktereigenschaft.

    Danke, dass Ihr dies auch hier betont habt.

  4. margitta sagt:

    habe damals schon geschrieben, wie kristina wohl mit diesem loyalitätskonflikt klarkommt.
    ich glaube der anlass ist klar und sie hat sich mit ellena identifiziert,eine tröstliche und schöne jugendliche erfahrung, die sich sicher durch ihr leben ziehen wird. die erkenntnis daraus wird reifen, da bin ich sicher.

  5. S. sagt:

    Ich möchte mich auch gerne mal zu obigen Kommentaren äußern:
    Kristina war zum Zeitpunkt des Videodrehs grade 14 Jahre alt. Sie stand das erste Mal vor einer Kamera, war wie man im Video sieht und spürt sehr aufgeregt, hat sich mehrfach versprochen…. Wie könnt ihr euch da an einem Wort so echauffieren?
    Wer Kristina kennt, weiß dass sie nicht so oberflächlich ist, wie sie hier dargestellt wird.
    Sie liebt die Tiere , alle Tiere! Für Kristina ist Ellie was Besonderes, weil sie zusammen aufgewachsen sind und eine enge Bindung aufgebaut haben. Nicht zuletzt durch die schwere Krankheit, die Ellie durchgemacht hat und bei der Kristina ihr nicht von der Seite gewichen ist.
    Trotzdem sind Kristina die anderen Tiere in keinster Weise egal.
    Sie würde alles tun, um allen anderen Tieren den gleichen Weg zu ermöglichen, den Ellie gehen durfte. Aber ihr vergesst, dass es sich hier um ein “ Kind“ handelt, dass hier kämpft.
    Habt ihr mit 14 Jahren schon das geschafft, was Kristina geschafft hat?
    Ich denke das man ihr den von ihr falsch rübergebrachten, aber eigentlich anders gemeinten Satz in ihrer Aufregung durchaus durchgehen lassen kann, ohne sie so hart zu kritisieren.
    Ihr habt mit Sicherheit auch „Freunde“, die für euch eine unterschiedliche Bedeutung haben, trotzdem sind sie nicht minderwertiger als die, die für euch etwas Besonderes sind!

  6. margitta sagt:

    ja, stimmt, es ist eine große leistung von kristina, die ohne rebellion gegen ihren vater
    sich durchsetzen konnte, aber auch ihr vater scheint einsichtig zu sein.
    ich wertschätze ihre leistung sehr.

  7. Doro sagt:

    Ich glaube, das es in keinster Weise in der Absicht des Admins lag, Kristina zu kritisieren. Es war ja aller Wahrscheinlichkeit nach gar nicht sie, die diese Ausschnitte aus dem „Interview“ gewählt hat, sondern Marc Pierschel. Die Konditionierung, durch Lieb und Bravsein etwas Angenehmes zu „verdienen“, haben bestimmt viele von uns, ich natürlich auch, und ich reagiere auch regelmässig recht allergisch auf diese Art der „Belohnung“.
    Wie oft gehen wir da uns selbst in die Falle, von wegen „Jetzt hab ich den Papierkrieg endlich beseitigt-jetzt hab ich doch wirklich eine Pause „verdient“(einen Kaffee, neue Schuhe, etc.etc.)“…Ich bin sehr sicher, dass es keine von sich aus „böswilligen“ Lebewesen gibt – absolut null. Jedes Lebewesen macht alles so gut wie nur irgendmöglich – sofern nicht Macht oder Geld involviert sind. Der Admin hat hier ganz schön was losgetreten, doch ich finds gut, diese Dinge mal anzusprechen. Ich kann alle Kommentare bejahen und das finde ich schön.

  8. Admin sagt:

    Ich habe den Kommentar extra nicht personalisiert, sondern nur neutral erwähnt, dass er im Video vorkommt, eben weil ich ihn Kristina nicht anlasten will. Das Fazit ist aber nunmal nicht zu verleugnen, deshalb halte ich den Text nach wie vor für angebracht. Überhaupt glaube ich nicht, dass Kristina im Video aufgeregt war, sondern dass ihr Ellies Leidensgeschichte noch immer sehr zu Herzen ging. Wer bin ich denn, so jemanden auch nur ansatzweise anzuprangern?

  9. Karin sagt:

    Liebe S.,
    das hast Du genau so beschrieben, wie wir Kristina kennengelernt, und auch ihre Entwicklung erlebt haben. Ich habe in dem Alter keinerlei Empathie für Tiere gehabt, das kam erst viel später. Kristina hat unseren vollen Respekt, auch weil sie eine besondere Geschichte hat, während wir in dieser Zeit behütet mit Stofftierchen geschmust haben. Sie hat um Ellie gekämpft – und wie sie gekämpft hat….Als sie Ellie brachte, war sie verständlicherweise aufgeregt, konnte das Glück nicht fassen, Tränen liefen. Niemand hat das Recht dieses tolle Mädchen zu kritisieren – und ich denke, diejenigen – und es sind nur wenige , die es tun haben einfach keine Ahnung von der Vorgeschichte. Unsere Tür und unsere Herzen stehen für Kristina immer offen.

  10. Admin sagt:

    Ich bin mit 33 Jahren Vegetarier geworden und mit 34 erst vegan. Und selbst wenn ich früher die Kurve bekommen hätte, würde ich niemals einzelne Menschen für ihren Konsum angreifen. Schon gar keine, die sogar für Tiere kämpfen und ihnen das Leben retten. Das hier war der erste Kommentar, der den Text als Angriff auf Kristina gewertet hat, deshalb habe ich da bisher nichts zu gesagt. Weil ich dachte, dass er überall richtig verstanden wird. Deshalb betone ich hier gerne nochmal ausdrücklich, dass ich nur herausstellen wollte, dass es keine Kuh gibt, die Ellies Leben nicht verdient hätte. Ich kann sogar allen Kühen bzw. Tieren ansich nur eine Freundin wie Kristina wünschen, die so hartnäckig dafür kämpft, dass es ihnen gut geht. Ich rudere hier nicht zurück, weil es wie geschrieben nie als Angriff auf Kristina gemeint war, aber ich hoffe, jetzt ist die Kursrichtung nochmal deutlich geworden.

  11. margitta sagt:

    hallo lieber admin,
    danke für deinen kommentar.
    oft geht man/frau davon aus, richtig verstanden zu werden. aber so einfach ist das nicht. deswegen freu` ich mich über solche erklärungen.

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