Denn Tiere sind keine Maschinen

Dani feiert ihren 6’ten Happy Kuhlseinday – Herdenchefin Frieda (15 Jahre alt) gratuliert:

von Admin, am 20.02.2015.

dani und frieda

Dani wurde am 20. Februar 2009 geboren. Dani hatte ein Kalb, das sie nie erleben durfte. Sie wäre in ihrem ersten Stall fast verhungert und ist dort konfisziert worden. Ein Mäster hat sie dann billig aufgekauft und sie landete im selben Stall wie Chaya, einem Mastbetrieb mit Anbindehaltung in Süddeutschland. Da für Chaya nach unserer Zusage zur Aufnahme eine weitere Kuh gesucht wurde, die die vierwöchige Quarantänezeit mit ihr verbringen könnte, fiel die Wahl auf Dani.

Mastrinder werden üblicherweise im Kindes- bzw. Jugendalter mit ca. neun Monaten, maximal zwei Jahren geschlachtet. In Deutschland werden gut zwei Millionen Rinder zur Mast gehalten, viele davon wie Dani in ganzjähriger Anbindehaltung, die die Bewegungsmöglichkeiten der Tiere extrem einschränkt und zu gesundheitlichen Problemen führt, da die Tiere häufig in ihren eigenen Exkrementen stehen und liegen müssen, sich wundliegen und kein ausreichendes Bindegewebe aufbauen können. Schmerzhafte Druckschäden und Liegebeulen sind keine Seltenheit. Bei weiblichen Mastrindern werden Tageszunahmen von einem Kilo angestrebt, bei Bullen sind es anderthalb. Ist nach etwa einem Jahr Intensivmast das sogenannte Mastendgewicht von 680 bis 750 Kilogramm erreicht, werden sie zum Schlachthof gebracht. Die Fahrt dorthin ist für viele der Tiere das erste und einzige Mal, dass sie einen Funken Tageslicht und frische Luft erspüren können. Auf den Transporten werden die Tiere zusammengepfercht, ängstliche Tiere werden mit Gewalt und Stromschlägen vorangetrieben, oft kommt es zu Beinbrüchen beim Verladen, weil alles schnell gehen muss.

Dani ist dieses Schicksal erspart geblieben. Bei ihrer Ankunft im Kuhaltersheim im August 2013 war Dani vier Jahre alt, gerade ausgewachsen. Dafür, dass sie von Menschen in ihrem bisherigen Leben kaum Freundlichkeit und Respekt erfahren hat, ist sie erstaunlich selbstbewusst, zutraulich und optimistisch. Im Gegensatz zur Einzelgängerin Chaya hat sich Dani gut in die Herde integriert und kommt mit allen Herdenmitgliedern gut zurecht. Sie genießt Streicheleinheiten und ist überaus neugierig.

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Kategorie: Kühe

12 Antworten zu “Dani feiert ihren 6’ten Happy Kuhlseinday – Herdenchefin Frieda (15 Jahre alt) gratuliert:”

  1. susanne68 sagt:

    Liebe Dani, es ist schön, dass du nach all deinen schlimmen Erfahrungen nun ein wirkliches Leben leben darfst. Einen herzlichen Geburtstagsgruß, und lass dich schön verwöhnen.

  2. Ulla39 sagt:

    Alle guten Wünsche für Dich, liebe Dani.

    Es beschämt mich immer wieder, wie zutraulich und freundlich Tiere auf Menschen in der Regel reagieren, obwohl deren Artgenossen sie miserabel behandelt haben.

  3. wolfgang sagt:

    Ach Dani, wie schön dass Du so eine guhte Freundin wie die Chaya hast durch die auch Du gerettet wurdest!
    Du bist so wunderbar liebe Dani und es ist unendlich schön das Du es geschafft hast!

    Möge die Freundschaft zwischen Chaya und Dir ewig blühen, liebe Danni!

    Ein sechfaches Muh, muh, muh, muh, muh, muh und viel Gesundheit noch dazuh!

  4. Luna sagt:

    Oh, schon wieder ein Geburtstagskind:):)
    Alles Liebe süsse Maus und noch ganz viele glückliche Jahre für Dich und die liebe Frieda.
    Wunderschön seit Ihr Zwei anzusehen.

  5. Amanda sagt:

    hm, woran erkennt man die Herdenchefin, welche Aufgaben hat sie übernommen, hat Kuh ihr gegeben

  6. Admin sagt:

    Liebe Amanda,

    ganz generell kann man das vielleicht gar nicht beschreiben, denn jede/r hat ja wieder einen unterschiedlichen Führungsstil. Anfangs war Willem unser Boss und der unangefochtene Chef der Herde (und des Hofes…). Willem war immer sehr präsent, hat das Hofgeschehen von der Stalltür aus beobachtet. Auf der Weide stand er oft, während seine Herde mit Grasen oder Wiederkäuen beschäftigt war, und hat einfach alles im Blick gehabt. Bei Rangeleien zwischen übermütigen Jungrindern ging er mitunter dazwischen, um sie in die Schranken zu weisen.

    Frieda ist ähnlich wie Willem von friedfertigem Charakter. Allein ihre Anwesenheit bzw. Nähe sorgt häufig dafür, dass andere Rinder ihre Streitigkeiten schnell beenden. Wir konnten z.B. beobachten, wie Frieda auf zwei jüngere Damen, die zu übermütig wurden, zugetrabt ist. Sie hat gar nichts weiter getan, als die beiden in den Blick zu nehmen und ihnen mit einer Kopfbewegung zu signalisieren, dass jetzt Schluss sei – und die Rangelei war beendet.

    Häufig ist es auch Frieda oder eine ihrer Kolleginnen (früher Angelika; mit Willem zusammen auch Dolores), die den Start zum Weidenwechsel einläutet. Und Neuankömmlinge werden von Frieda liebevoll unter ihre Fittiche genommen, sie hilft ihnen ins Leben, zeigt ihnen die Wege, Schlaf- und Futterplätze.

    Frieda ist sehr präsent, dabei aber sehr lieb mit allen Herdenmitgliedern und auch uns gegenüber überdurchschnittlich zutraulich. Sie hat eine sehr ausgeglichene Art und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Zudem gehört sie zu den älteren Kühen bei uns, die schon viel Erfahrung hat.

  7. susanne68 sagt:

    Ja, die liebe Frieda! Danke an Admin für diesen tollen Einblick ins Butenländer Herdenleben. Ich frag mich grad, wie es wohl in ihr aussehen mag. Merkt man ihr den Verlust von Rosalie an. Oder wie geht sie damit um? Immer die anderen im Blick, „denkt sie da auch mal an sich“?

    Wahrscheinlich vermenschliche ich zu sehr. Auf jeden Fall ist es wunderschön, wie sie sich so liebevoll kümmert.

  8. Annette sagt:

    Liebe Dani, nachträglich sende ich dir ganz herzliche Glückwünsche zu deinem gestrigen 6. Geburtstag und wünsche dir von Herzen ein gesundes, glückliches und fröhliches neues Lebensjahr auf Hof Butenland! Wunderschön, wie lieb dir Frieda gratuliert hat!

  9. Ulla39 sagt:

    Vielen Dank, liebe Admina, für Deine Schilderung vom Umgang der Kühe mit einander. Es ist doch erstaunlich und für uns Menschen beschämend, wie unblutig und sanft sie ihre Beziehungen regeln.

  10. Doris sagt:

    Alles Gute!

  11. Admin sagt:

    Liebe Susanne,

    Antwort von Karin: Frieda hat es gemerkt, dass Rosalie fort ist, aber als Herdenchefin muss sie ihren Job machen… Frieda lässt sich nicht viel anmerken und schweigt vor sich hin….

  12. Gabriele sagt:

    Es ist kaum auszuhalten, wenn ich lese, was diese so freundlichen und sanften Tiere durchmachen müssen. Darüber zu lesen tut schon so weh, was müssen die Tiere erst empfinden, die es ja selber erleben.

    Liebe Dani, wenigstens Dir wurde dieses grausame Schicksal erspart, alles Liebe nachträglich zum Geburtstag. Genieße Dein Leben auf Hof Butenland. Ich freue mich so für Dich!!!!!!1

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