Denn Tiere sind keine Maschinen

Die Bertas:

von Admin, am 13.08.2014.

die bertas

Diese fünf älteren Grazien (plus Klein-Berta, ein Hybridhuhn, nicht im Bild) sind vor kurzem auf Hof Butenland eingezogen. Sie stammen aus privater Haltung, hatten Freilauf und Bio-Futter. Doch die Nachbarn der Hühnerfreundin mokierten sich über die Geräusche, die Hühner nun mal von sich geben, über die Sperlinge, die sich gern zur Essenszeit zu den Hennen gesellten und waren immer noch nicht zufrieden, nachdem der Hahn wegen „Lärmbelästigung“ aus der Gruppe entfernt war. Die Schlachtanlage von Wiesenhof, die sich in unmittelbarer Nähe befindet stört die „lieben Nachbarn“ jedoch nicht… Auf Hof Butenland sollen die sechs Ladys nun einen stressfreien Lebensabend genießen können.

Stichwörter:
Kategorie: Hühner,Kuhaltersheim

11 Antworten zu “Die Bertas:”

  1. Luna sagt:

    So,als erstes freue ich mich sehr ,dass die nun ja wirklich sehr Hübschen bei Euch ein neues zu Hause gefunden haben.
    Und die Hühnerfreundin weiß ja ihre Bertas in allerbesten Händen.
    Zu der Einstellung der Nachbarn gab es vor einiger Zeit einen kurzen,ähnlichen Beitrag im Fernsehen:
    Dort protestierten einige Mitbürger gegen einen „Fleischfabrikanten“,der eine riesige Putenmästerei in nächster Nähe zu den schmucken Wohnhäusern aufbauen wollte.
    Man beschwerte sich über alles mögliche und unmögliche…..
    Wie das eben so ist.
    Aber selbstverständlich kam niemand auf die Idee,an die bemitleidenswerten Puten zu denken.Ich glaube es sollten bis zu 10000 Puten sein.
    Und niemand kam,ebenso selbstverständlich ,auf die Idee, dass es auch am eigenen Verhalten,sprich „Fleischkonsum“ und Verhalten ihren Mitgeschöpfen gegenüber liegen könnte.
    Es sind halt immer die anderen schuld,vor allem die „bösen“ Puten,die stinken ,sind laut und stellen eine Gefahr für alle da…
    Aber „schmecken“ tun sie dann doch,oder?So „nett“ vakuumverpackt in der Kühltheke.
    Solche Menschen müssten mal versuchen so zu „leben“,wie diese bedauernswerten Wesen.
    Fast wie ein Schildbürgerstreich,aber leider Realität,zum gruseln nah.
    Deshalb:Von mir ein ganz dickes Herzlich Willkommen,Ihr Ladies:),auf ein langes und glückliches Leben.

  2. Doris sagt:

    Ich stimme Luna aus tiefsten Herz zu!

    ps
    Und die lieben Nachbarn der Bertas mögen jedes Jahr ein „Schreibaby“ bekommen!

  3. wolfgang sagt:

    Das ist ja eine richtige Berta-Gang, und die Gefährlichste natürlich ist die kleine Hybridhuhn-
    Berta.
    Da wird viel Leben auf den Lebenshof Butenland kommen, höre sie schon gackern und scharren.
    Schauen sehr gut aus und haben schöne Federn und Kämme.
    Wo um Himmels Willen ist bitte der Hahn gelandet???
    Freiheit bitte auch für Hähne!!!
    Kickerikiieeeeeee!!!

  4. elke sagt:

    @Luna: du hast es genau getroffen. Genauso sehen die Meinungen aus wenn es um Autobahnen geht oder Kindergärten oder Hospitz. Ja, wollen wir alle aber ja nicht in meiner Nähe……. Und keiner denkt an die Umweltzerstörung für die Strassen, dass Kinder unsere Zukunft sind und dass auch „wir“ in Würde sterben wollen. Einfach zum KO….. dieses ICH-DENKEN !!!

  5. Ulla39 sagt:

    Können wir bitte erfahren, wo der zugehörige Hahn jetzt ist? Doch nicht auf Wolke 8?!
    Hilal hat mal einen solchen, von Nachbarn weggegraulten und der Justiz ( die ist wirklich blind!) verurteilten Hahn aufgenommen, den bildschönen Torsten. Er rief – rund um die Uhr – so etwa alle Stunde. Das hat ein Stückchen Lüneburger Heide richtig belebt. Wolke 8, wo er nun ist, ist wohl zu weit von Menschenohren entfernt, man kann ihn nicht mehr hören. Wie schade.

  6. Mira sagt:

    Liebe Ulla,

    der Hahn lebt nicht mehr, leider… 🙁

  7. karla sagt:

    hier leider auch – unfassbar, aber wahr.

    mein Nachbar wagt es doch tatsächlich, ein paar Hühner und einen Hahn zu halten. Und das Ganze mitten auf dem breiten Land ! Das stelle man sich mal vor.
    Und wie überall finden sich Leute, denen das nicht paßt.
    Der Brief der Gemeindeverwaltung zur *Anhörung* ist die Tage eingetroffen.
    Ich sitze derzeit an einem offenen Brief.

    Schlachtanlagen, Bahnlärm, ständig über den Dächern kreisende Flugzeuge … naja … ist doch kein Ding. Aber ! die Hühner samt Hahn. Is klar …

    die Frage, die mich am meisten umtreibt ist: wenn ich nachts draußen sitze und der Hahn kräht, zaubert mir das ein Lächeln aufs Gesicht und ich freu mich, daß die Damen und der Herr mein Leben bereichern.
    Wieso gelingt das so wenigen ?

  8. Ulla39 sagt:

    Liebe Mira, danke für die Antwort, traurig.
    Etwas Lustiger will ich hier – bewußt – über Torsten anfügen. Hilal hatte Besuch von einer Freundin, die ein spannendes Buch mit ins Bett nahm. Sie las und las und hörte irgendwann, als sie schon ein bißchen müde war, den Torsten krähen. Sie ist erschrocken, daß sie bis zum Morgengrauen gelesen hat. War aber erst 2 Uhr, Torsten rund um die Uhr im Dienst.

  9. Ulla39 sagt:

    Muß noch etwas anderes hinzufügen: Auch über Kinder, die draußen spielen, regen sich Nachbarn auf. Viele Menschen sind anscheinend falsch gepolt.

  10. Mira sagt:

    Liebe Ulla,

    eine herrliche Geschichte, danke dafür 🙂

  11. Ronja sagt:

    „Ronja“ ist übrigens das zweite Huhn von rechts. Sie hört aber eher, wie fast alle Hühner auf „komm“ und klappern mit dem Löffel auf einen Schüsselrand. So zumindestens habe ich sie locken können, weil´s dann immer Leckereien gab.

    Sie und die übrigen Bertas (alles große, schwere Mix- bzw. ausrangierte Rassezuchthühner) waren Familienmitglieder und fehlen uns sehr.

    Ihre „Geschichte“ ist lang und kompliziert. Auf den Punkt gebracht ist es aber leider so, daß die Nachbarn am längeren Hebel sitzen. Seit der Vogelgrippe ist es verboten Hühner ohne Sondergenehmigung frei laufen zu lassen. Diese Genehmigung wird nur erteilt, wenn es in mehreren Kilometern Entfernung keine Massengeflügelhaltung gibt. Die gibt es hier aber zu Hauf und obendrein europaweit Wiesenhofs modernste Geflügelschlachterei (die produzieren täglich mehrere 100.000 Hühner-Engel).
    Wir hätten in einem Rechtsstreit den Kürzeren gezogen. Damit hätten wir noch leben können, aber nicht damit das unsere Hühner gar hätten sterben müssen, wenn wir auf die Schnelle keinen Altersruhesitz hätten finden können. Keiner nimmt so alte Hühner auf, und wenn dann allenfalls zum Schlachten.
    Ich denke, die Hühner waren nur noch das angreifbare Tüpfelchen auf dem berühmten I, denn für alles andere, was die Nachbarn an uns stört, können sie uns nicht das Gesetz unter die Nase reiben. Angefangen bei den vielen Wildvögeln in unserem Garten, den großen Bäumen (für jeden Laubsauger in der Nachbarschaft wurde übrigens ein weiterer gepflanzt) mit den vielen Blättern, den Hecken, die durch den Zaun zum Nachbarn wachsen und unsere Weigerung, diese vor dem Herbst zu schneiden (wegen der Brutzeit) etc.pp ….

    Wir sind den Menschen auf dem Hof Butenland sehr, sehr dankbar für die schnelle und unkomplizierte Aufnahme unserer geflügelten Rentnerinnen! Traurig sind wir trotzdem. Uns wurde damit ein Stück Lebensqualität genommen.

    Übrigens: Hühner sind alles andere als dumm. Sie haben beste Freunde. Sie entwickeln alle ihre eigene Persönlichkeit. Sie haben alle ihre eigenen Gewohnheiten. Kurzum: Jedes Einzelne ist ein Individuum. Aber das erkennt man nur, wenn man sich mit ihnen beschäftigt, solange sie leben. Tot sind sie nur noch ein kaltes Stück Fleisch, wie wir Menschen auch, nur daß Letzere nicht in der Fleischtheke von Supermärkten landen.

    In diesem Fall mußten wir uns geschlagen geben, aber es hat uns auch dazu angespornt ein geeignetes Domizil für ein „Hühneraltersheim“ zu suchen – ohne „störende“ Nachbarn 😉

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