Denn Tiere sind keine Maschinen

Offener Brief an diejenigen, die Anzeige beim Veterinäramt gegen Hof Butenland gestellt haben:

von Admin, am 07.11.2013.

Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten mit diesem offenen Brief niemandem vorschreiben, wie er seine Freizeit ausfüllt, uns würde nie einfallen, Hobbies zu verpönen, so seltsam uns diese auch erscheinen mögen. Allerdings haben wir uns überlegt, dass manche Menschen die fehlenden Ohrmarken bei einigen unserer Rinder gar nicht aus einem seltsamen Tick heraus in Dauerschleife beim Veterinäramt zur Anzeige bringen, sondern sich tatsächlich etwas von diesen Aktionen versprechen.

Das Ergebnis einer solchen Beschäftigungstherapie ist aber grundsätzlich nur die, dass wie gestern, zum wiederholten Male Amtsveterinäre in Schutzanzügen einen halben Tag lang unsere Kuhbelegschaft unterhalten haben. So sehr die Herren und Damen Rinder diese Abwechslung womöglich zu schätzen wissen und so sehr ihnen das auch gegönnt sein mag, sehen wir menschlichen Bewohner von Hof Butenland aber durchaus eine Geldverschwendung hinter solchen Maßnahmen, denn immerhin werden diese fleißigen Ämter durch Steuergelder bezahlt.

Das ist auch der Grund für diesen Brief, vielleicht sieht ja der eine oder andere Denunziant von erneuten Anzeigen ab, wenn ihm bewusst wird, dass wir mittlerweile sogar zu diesem Thema mit Landwirtschaftsminister Meyer persönliche Gespräche geführt haben. Somit kann also davon ausgegangen werden, dass sein Ministerium über diesen Möchtegern-Skandal Bescheid weiß, warum sollten sich zusätzlich sonst auch noch Gerichte mit unserem „Fall“ befassen?

Aktionen wie Anzeigen gegen Tierschutzorganisationen, nur weil diese ihre Schutzbefohlenen nicht unnötig z. B. durch Ohrverstümmelungen quälen wollen, tragen dazu bei, dass immer mehr Menschen klar wird, wie irrsinnig das System der industriellen Tierhaltung ist. Gleichzeitig produziert die Fleischindustrie einen Lebensmittelskandal nach dem anderen, von den notorischen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz, die in vielen Betrieben Usus sind, mal gar nicht zu reden, diese Fakten potenzieren das Ganze dann nochmal, gerade auch für neutrale Konsumenten.

Uns stören diese Anzeigen nicht weiter, immerhin erzeugen sie mit der richtigen Darstellung stets eine positive Aufmerksamkeit für unsere recht konsequente Auslegung des Tierschutzes.

Den Neidern möchten wir mitteilen, dass sie ihre Vorstöße getrost einstellen können, und sich stattdessen wieder den falschparkenden Autos oder Treckern in ihrer Nachbarschaft widmen. Hierbei wäre der eigenen trostlosen Existenz und dem jeweiligen Hilfssheriff auch garantiert mehr Erfolg beschieden, das können wir Ihnen versprechen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Team der Tierschutzstiftung Hof Butenland


Kategorie: Aufklärung,Kuhaltersheim,Rinder

8 Antworten zu “Offener Brief an diejenigen, die Anzeige beim Veterinäramt gegen Hof Butenland gestellt haben:”

  1. Heike sagt:

    Was in solchen Menschen vorgeht und warum sie anscheinend ständig nach irgendetwas suchen,das sie zur Anzeige bringen können,ist nicht zu verstehen.Seltsam ist es auch,das diese Nerver nie auszusterben scheinen.Ich glaube,dass es manche Menschen ganz einfach nicht ertragen können,wenn man zufrieden und glücklich sein Leben leben möchte und dafür auch noch Zuspruch von anderen Menschen bekommt.
    Dieses anzeigen und manchmal auch herumstänkern zeigt doch wirklich nur,dass da jemand mit seinem eigenen Leben unzufrieden ist und anderen ihr Glück nicht gönnt.
    Ich finde es richtig gut,dass Ihr hier so einen öffentlichen Brief eingestellt habt.
    Ruhig und sachlich und genau „auf den Punkt“ gebracht.
    Soetwas trifft solche Leute am meisten.So laufen sie ins Leere.
    Ich drück Euch die Daumen,dass Ihr jetzt,vielleicht sogar mal für eine längere Zeit,Ruhe damit habt.

  2. Marina sagt:

    Meine Weggefährtin hat es mal wieder auf den Punkt gebracht.

  3. Cornelia sagt:

    ich bin für Ohrmarken! Chice große,leuchtend gelbe Plastik Dreiecke!! Erkennungsmerkmal therapierestistenter, Fehlentwicklung der Moral beim Menschen.

    Meistens angeboren!

  4. ingeborch sagt:

    Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben und so weiter…

    Hut ab vor eurer Gelassenheit, ich wäre genervt von dem Quatsch!

  5. Fransi sagt:

    man hätte wohl keine besseres Antwortschreiben formulieren können, Hut an! (:

  6. elke sagt:

    „Lächeln ist die eleganteste Art den Gegner die Zähne zu zeigen“…..

    Manche Menschen halten sich eben für Leuchten obwohl sie keinen blassen Schimmer haben ! Um solche „Nachbarn“ beneide ich Euch nicht. Aber lasst Euch trotzdem nicht unterkriegen. Wir Paten stehen voll hinter Euch !!!

  7. Jenny sagt:

    Leider ist es in Deutschland ein großes Tabu, offen zu sagen, woran mich Ohrmarken und Strichcode- oder Nummern-Tattoos erinnern. Jedenfalls sind bzw. waren beide gelb und sollten kennzeichnen, dass der Träger „nur ein Tier“ ist.
    Dürfte klar sein, was für Leute das sind, die so gerne gelbe Markierungen an euren Kühen sehen wollen.

  8. Wolfgang sagt:

    Mit den Ohrmarken fängt es an ein Lebewesen zu versachlichen, auf Nummernbasis zu reduzieren, um es dann gewissenslos vermarkten zu können und gnadenlosen Prozessen bis zur Schlachtung zu unterwerfen…
    Deswegen unbedingt Einspruch gegen diesen Ohrmarkenzwang.
    Deswegen fordere ich Empathie für Tiere und Tierschutz als Schulfach zu generieren.
    Das gelegentlich der Amtsschimmel wiehert und aufgrund regulierungswütiger Bürger Veterinäre schickt dient den Kühen hoffentlich zum Amüsement.
    Weiter so HOf Butenland und allen lieben Tieren!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert