Denn Tiere sind keine Maschinen

Wissenschaftliches Gutachten über das Wohlbefinden von Milchkühen

von Kuhaltersheim, am 26.11.2009.

Im Juni 2009 veröffentlichte die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) ein Gutachten über Erkrankungen der “ Milch“ kühe, die ursächlich in der Haltung, der Fütterung, sowie weiterer Faktoren zu finden sind.

Details aus der wissenschaftlichen Untersuchung der EFSA:

Ein zu geringes Platzangebot, schwere Bein- und Fußkrankheiten durch Betonböden oder nassen bzw. mit Gülle verschmutzen Böden, mangelhafte Pflege und Hygiene stellen laut Gutachten die größten Gefahren für die Verursachung von Bein- und Fortbewegungsproblemen bei Milchkühen dar.

Die lahmen Kühe haben „Schmerzen und größere Schwierigkeiten bei der Bewältigung ihrer Lebensbedingunge und sind anfälliger für reduzierte Fertilität, Mastitis und Stoffwechselkrankheiten“, schreibt die EFSA in ihrer Zusammenfassung. Die nicht artgerechten Bedingungen in Boxenlaufställen und Anbindeställen gepaart mit Managementfehlern sind danach die Ursache der schon als obligatorisch zu bezeichneten Krankheiten. Neben Bein- und Fußkrankheiten leiden Milchkühe laut EFSA häufig unter Euterproblemen. Nicht tiergerechte Ausgestaltung von Standplatz/Box und Platzmangel verursachen Trittverletzungen, unzureichende Hygenie und schlechte Melktechniken führen oftmals zu infektiösen Eutererkrankungen (Mastitis).

Nicht nur die Haltungssysteme, sondern auch die auf hohe Milchleistung gerichtete genetische Auswahl sind der Kuhgesundheit abträglich.
EFSA: „Langfristige genetische Auswahl mit dem Ziel hoher Milchleistung ist der Hauptfaktor, der bei Milchkühen schlechtes Wohlbefinden, insbesondere Gesundheitsstörungen, verursacht. Diese Auswahl hat auch zu Veränderungen der Körperform und -größe von Milchkühen und damit zu veränderten Anforderungen an ihr Verhalten und andere adaptive Mechanismen geführt. Der Platzbedarf der Milchkuh hat sich vergrößert, und ihre Verwundbarkeit durch mechanische Einwirkungen und Wunden auf den äußeren Teilen des Körpers, der Haut, den Gliedmaßen und den Klauen haben zugenommen.“
Die Lahmheit, Euterentzündungen und Fortpflanzungs- und Stoffwechselstörungen sind also auch die Folge einer krankhaften Zucht auf hohe Milchleistung.
Zitat: „Es wurde festgestellt, dass die der Milchleistung zugrunde liegende genetische Komponente mit dem Auftreten von Lahmheit, Mastitis, Fortpflanzungs- und Stoffwechselstörungen positiv korreliert.“

Hier vier Gutachten der EFSA :

1. Über das Wohlbefinden von Milchkühen in Bezug auf Verhaltensstörungen, Furcht und Schmerzen unter Berücksichtigung der Haltung und Fütterung.

2. Über Stoffwechsel – und Fortpflanzungsstörungen unter der Berücksichtigung der Haltung und Fütterung.

3. Über Eutererkrankungen.

4. Über Bein- und Fortbewegungsprobleme.

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Kategorie: Aufklärung,Kühe

Eine Antwort zu “Wissenschaftliches Gutachten über das Wohlbefinden von Milchkühen”

  1. Lars W. sagt:

    Und warum ändert die Politik dann hier nichts ?
    Ich werde ab sofort nur noch Sojamilch trinken.
    Herzliche Grüße und macht weiter so
    Lars

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